Also gut, das Neue Jahr, das Neue 2011, ja, es wird wunderschön sein! Das wünsche ich euch allen! Macht es aus eurem Leben! Macht es glücklich!
Ich kann nichts dafür, aber die folgende Musik, die beschallend aus der Werbung klingt, hat mich angesteckt und geht nicht so leicht weg, bis in das Neue Jahr hinein. Das Alte wird ausgezogen und in der seelischen Jungfräulichkeit des Kusses, wie in dem Video (ohne ein Twilight-Fan zu sein) schreite ich zumindest in das Neue Jahr ein:
Aus dem Brief des russischen Dichters Wladimir Majakovskij an Lilja Brik mit den zartesten Gedanken:
"Teures, geliebtes, bestialisch liebes Lilchen!
Nun wird mir niemand vorwerfen können, daß ich wenig lese, - ich lese die ganze Zeit Deinen Brief.
Ich weiß nicht, ob ich davon gebildet werde, aber froh bin ich schon.
Wenn ich dein Kläfferchen bin, dann bist Du, offengestanden, nicht zu beneiden, denn Dein Kläfferchen ist nicht viel wert:
seine Rippen kann man zählen, sein Fehl ist, natürlich, in Fetzen, und am roten Auge, eigens um Tränen abzuschütteln, hängt das räudige Ohr.
Naturforscher behaupten, daß Welpen immer so werden, wenn sie in fremde, lieblose Hände geraten.
Ich gehe nirgendwo aus.
Von den Frauen setze ich mich drei, vier Stühle weit - damit mir ihr Atem nichts antut.
Rette mich in die Verlagsarbeit. Ab neun in der Druckerei. Wir geben jetzt die "Futuristenzeitung" heraus.
Dank für das Notizbüchlein. Nebenbei: was das Bild betrifft, das Du mitnahmst, so haben wir uns mit Dodja dahingehend geeinigt, daß ich es Dir schenke.
Habe sofort in dein Merkbüchlein zwei Gedichte eingetragen. Das große - "Unser Marsch" - (das dir gefallen hat) schicke ich mit der Zeitung, und hier ist das winzige:
Das ist selbstverständlich nur der Anlauf.
Mehr als alles andere in der Welt möcht ich zu Dir. Verreist Du irgendwohin, ohne mich zu sehn, dann bist du bös.
Schreib, Kindlein.
Bleib gesund, mein lieber Sonnenschein!
Ich küsse Dich, Du Liebe, Gute, Schöne.
Dein Wolodja
Nun wird mir niemand vorwerfen können, daß ich wenig lese, - ich lese die ganze Zeit Deinen Brief.
Ich weiß nicht, ob ich davon gebildet werde, aber froh bin ich schon.
Wenn ich dein Kläfferchen bin, dann bist Du, offengestanden, nicht zu beneiden, denn Dein Kläfferchen ist nicht viel wert:
seine Rippen kann man zählen, sein Fehl ist, natürlich, in Fetzen, und am roten Auge, eigens um Tränen abzuschütteln, hängt das räudige Ohr.
Naturforscher behaupten, daß Welpen immer so werden, wenn sie in fremde, lieblose Hände geraten.
Ich gehe nirgendwo aus.
Von den Frauen setze ich mich drei, vier Stühle weit - damit mir ihr Atem nichts antut.
Rette mich in die Verlagsarbeit. Ab neun in der Druckerei. Wir geben jetzt die "Futuristenzeitung" heraus.
Dank für das Notizbüchlein. Nebenbei: was das Bild betrifft, das Du mitnahmst, so haben wir uns mit Dodja dahingehend geeinigt, daß ich es Dir schenke.
Habe sofort in dein Merkbüchlein zwei Gedichte eingetragen. Das große - "Unser Marsch" - (das dir gefallen hat) schicke ich mit der Zeitung, und hier ist das winzige:
Frühling
Die Stadt zog aus ihre Winterklamotten,
Der Schnee löst sich auf in Spucke,
Der Frühling kommt wieder herausgekrochen
Wie ein Junker, schwatzhaft, meschugge,
(W. Majakowskij)
Der Schnee löst sich auf in Spucke,
Der Frühling kommt wieder herausgekrochen
Wie ein Junker, schwatzhaft, meschugge,
(W. Majakowskij)
Das ist selbstverständlich nur der Anlauf.
Mehr als alles andere in der Welt möcht ich zu Dir. Verreist Du irgendwohin, ohne mich zu sehn, dann bist du bös.
Schreib, Kindlein.
Bleib gesund, mein lieber Sonnenschein!
Ich küsse Dich, Du Liebe, Gute, Schöne.
Dein Wolodja
(Moskau, vor dem 15. März 1918)