18. Dezember 2011
Zart ist die Ewigkeit...
12. Dezember 2011
Für jedes Wort
10. Dezember 2011
Erzähle mir
6. Dezember 2011
Purpurtulpen
Mit welchen Worten fangen deine Morgen an?
16. November 2011
Ich bin keine Philosophin
Arendt: Ja, ich fürchte, ich muß erst einmal protestieren. Ich gehöre nicht in den Kreis der Philosophen.
Gaus: Und das bedeutet viel für Sie?
Arendt: Sehr viel. Ich habe immer bewußt abgelehnt, die Muttersprache zu verlieren. Ich habe immer eine gewisse Distanz behalten sowohl zum Französischen, das ich damals sehr gut sprach, als auch zum Englischen, das ich ja heute schreibe.(...)" Quelle
27. Oktober 2011
Weiße Nächte
I — am the reflection of your face,
The futile trembling of futile wings,
I am with you to the end, in any case.
Me in my weakness and in my sin;
That’s why you impulsively gave
Me the best of your sons;
That’s why you never even asked
Me for any word of him
And blackened my forever-deserted home
And they say — it’s impossible to fuse more closely,
Impossible to love more abandonedly. . .
As the flesh from the soul wants to separate,
So I want now — to be forgotten.
– translated by Judith Hemschemeyer
Das letzte Gedicht in Übersetzung:
* * *
Vergessen? – Wie ich sie erstaunte.Sie vergaßen mich schon hundert Mal,
Im Grab ich schon hundert Mal faulte
Und bin dort wohl wieder einmal.
Die Muse ward blind und ertaubte,
Erstarb in der Erde als Korn
Und wurde als Phönix vom Staube
Im Ätherblau wiedergeborn.
21. Februar 1957
Leningrad
24. Oktober 2011
Fieber
Ich gebe einen Löffel Salz
Anstatt des Süßstoffs zu dem Kaffee.
Mein coffeiner Gott, weck mich aus dieser Trance,
Weis gleich den Weg aus dem urtristen Wahnsinn.
Der Morgen beißt die Wangen violett.
Er färbt den Tod,
Er bleicht die Felder leise.
Wenn jener Zug mich traurig wegfährt
Oder umbringt, umwirbt, umsorget, streichelt,
Zerfalle ich zum Staub meiner Selbst,
Wie ein benutztes, bleiches Stückchen Kreide.
04. November 2010
2. Oktober 2011
Tag *2
'Die Welt ist mir wieder lieb, ich hatte mich los von ihr gemacht, wieder lieb durch Sie. Mein Herz macht mir Vorwürfe; ich fühle daß ich mir und Ihnen Qualen zubereite. Vor einem halben Jahre noch war ich so bereit zu sterben, und ich bin's nicht mehr'
An dem großen Heute
Sah ich, als ich sehn anfing
Lauter lustige Leute.
Und seit jener Abendstund
Weißt schon, die ich meine
Hab ich einen schönern Mund
Und geschicktere Beine.
Grüner ist, seit ich so fühl
Baum und Strauch und Wiese
Und das Wasser schöner kühl
Wenn ich's auf mich gieße.
Dann denk ich manchmal:
Jetzt könnt ich sterben
Dann war ich glücklich
Bis an mein End.
Und du an mich denkst
Seh ich wie heut aus
Und hast ein Liebchen
Das ist noch jung.
Sechs gehör'n dem Wind
Aber eine bleibt, daß auch
Ich noch eine find.
Sechsmal bleibe fort
Doch beim siebten Mal, versprich
Komme auf ein Wort.
Mit gelbem Laub daran.
Das Jahr, es geht zu Ende
Die Liebe fängt erst an.
30. September 2011
Blauer Teller
So lange werde ich die Freiheit genießen, zu leben. Nicht schlafen zu dürfen. Träumen. Vielleicht sogar all die vier Nächte. Mehr noch, liegen bleiben, den ganzen Tag lang, anstatt zu leben. Nein, nicht liegen. Fliegen. Mich fliegen lassen, mich zu dir. Mich fallen lassen. Mit dir. Von dem weit entferntesten Planeten im All wieder zur Erde. Ich will leben. Ich will leben und nicht schlafen, nicht verwelken. Keine Unsicherheiten. Ich will wieder ich sein. Da, in der Schlafstätte des Glücks. Das Glück darf nicht schlafen, es soll schlagen, pochen, ausbrechen. Nur nicht schlafen. Mach die Augen auf. Direkt unter dem Himmel. Da ist das Leben.
Der Himmel, der für vier Tage ein blauer Teller sein wird. So lange werden die Bäume immer noch ihre Blätter behalten. Und wenn du pusten wirst, wird ihr Laub meine Sehnsucht bedecken. So werden die Blätter deine und meine Wärme auf mir tragend für dich aufbewahren. Die Glut in mir wird sie verbrennen und blutig-orange ausmalen. Wie schwer und unerträglich es ist, flach zu bleiben, trocken und fröhlich, wenn du mir fehlst. Ich bin doch kein trockenes Blatt und gar nicht orange. Wie schwer es ist, dir meine Blätter, meine Gefühle nicht zu zeigen und dich mir nicht geben zu können. Nicht zu fliegen. Ich kann nicht nicht fliegen, denn ich bin dazu geboren. Hebe mit mir ab. Dahin, wo es keinen Boden mehr gibt. Deine Augen – das Lebendigste, was es je geben würde. Sie sind das Leben. Da, wo deine Lippen mich berühren, damit ich schweige und fühle, da blühe ich. Fühle. Fühle du mich. Fühle, fühle mein Herz, wenn es dich vermisst. Mein Körper, von Blüten deiner Küsse übersät und ohne dich nicht aushält, schwebt zu deinem kleinen Zimmer. Ich rieche deinen Geruch, wenn ich an dich denke, ich suche ihn, doch fremde Männer riechen fahl und abstoßend. Ich schmecke von deinem Leben, wenn ich an dich denke und es klingt dein Lachen, wenn ich die Augen schließe. Doch öffnen will ich sie und in deine schauen.
21. September 2011
Eine kleine Sommersprosse
Für F. P.
The Embrace
into his full embrace,
he hides away so not to see
his creature face to face.
Your yourself are hidden too
with all your sins of state;
there is no king to pardon you;
his mercy is more intimate
He does not stand before you,
he does not dwell within;
this passion has no point of view,
it is the heart of everything.
There is no hill to see this from.
You share one body now
with the serpent you forbid,
and with the dove that you allow.
The imitations of his love
he suffers patiently,
until you can be born with him
some hopeless night in Galilee;
until you lose your pride in him,
until your faith objective fails,
until you stretch your arms so wide
you do not need these Roman nails.
Idolators on every side,
they make an object of the Lord.
They hang him on a cross so high
that you must ever move toward.
They bid you cast the world aside
and hurl your prayers at him.
Then the idol-makers dance all night
upon your suffering.
But when you rise from his embrace
I trust you will be strong and free
and tell no tales about his face,
and praise Creation joyously.
Eyes Open
Judenhass heute
2. September 2011
Sekunden
17. August 2011
Zärtlichkeit
Immer denke ich dein.
Menschen sprachen zu mir, doch ich achtet es nicht.
Ich sah in des Abendhimmels tiefes Chinesenblau, daran
der Mond als runde gelbe Laterne hing,
Und sann einem anderen Monde, dem deinen, nach,
Der dir glänzender Schild eines ionischen Helden vielleicht
oder sanfter goldener Diskus eines erhabenen Werfers wurde.
Im Winkel der Stube saß ich dann ohne Lampenlicht,
tagmüde, verhüllt, ganz dem Dunkel gegeben,
Die Hände lagen im Schoß, Augen fielen mir zu.
Doch auf die innere Wand der Lider war klein und unscharf
dein Bild gemalt.
Unter Gestirnen schritt ich an stilleren Gärten, den Schatten-
rissen der Kiefern, flacher, verstummter Häuser,
steiler Giebel vorbei
Unter weichem düsteren Mantel, den nur zuweilen
Radknirschen griff, Eulenschrei zerrte,
Und redete schweigend von dir, Geliebter, dem lautlosen,
dem weißen mandeläugigen Hunde, den ich geleitete.
Verschlungene in ewigen Meeren ertrunkene Nächte!
Da meine Hand in den Flaum deiner Brust sich bettete
zum Schlummer,
Da unsere Atemzüge sich mischten zu köstlichem Wein,
den wir in Rosenquarzschale darboten unserer Herrin,
der Liebe,
Da in Gebirgen der Finsternis die Druse uns wuchs und
reifte, Hohlfrucht aus Bergkristallen und fliedernen
Amethysten,
Da die Zärtlichkeit unsere Arme Feuertulpen
porzellanblaue Hyazinthen aus welligen, weiten, ins
Morgersgraun reichenden Schollen rief,
Da, auf gewundenem Stengel spielend, die halberschlossene
Knospe des Mohns wie Natter blutrot über uns züngelte,
Des Ostens Balsam- und Zimmetbäume mit zitterndem
Laube um unsere Lager sich hoben
Und purpurne Weberfinken unserer Munde Hauch in
schwebende Nester verflochten. -
Wann wieder werden wir in des Geheimnisses Wälder fliehn,
die, undurchdringlich, Hinde und Hirsch vor dem
Verfolger schützen?
Wann wieder wird mein Leib deinen hungrig bittenden
Händen weißes duftendes Brot, wird meines Mundes
gespaltene Frucht deinen dürstenden Lippen süß sein?
Wann wieder werden wir uns begegnen?
Innige Worte gleich Samen von Wurzkraut und Sommer-
blumen verstreun
Und beglückter verstummen, um nur die singenden
Quellen unseres Blutes zu hören?
(Fühlst du, Geliebter, mein kleines horchendes Ohr, ruhend
an deinem Herzen?)
Wann wieder werden im Nachen wir gleiten unter zitronfarbnem
Segel,
Von silbrig beschäumter, tanzender Woge selig gewiegt,
Vorüber an Palmen, die grüner Turban schmückt wie den
Sproß des Propheten,
Den Saumriffn ferner Inseln entgegen, Korallenbänken,
an denen du scheitern willst?
Wann wieder, Geliebter . . . wann wieder . . ? . .
Nun sintert mein Weg
Durch Ödnis. Dorn ritzt den Fuß.
Bäche, frische, erquickende Wasser, murmeln; aber ich finde
sie nicht.
Datteln schwellen, die ich nicht koste. Meine verschmachtende
Seele
Flüstert ein Wort nur, dies einzige:
»Komm. . .«
O komm ...
Lizenzausgabe Suhrkamp Verlag 1996
© Kösel-Verlag, München 1980
19. Juli 2011
3,5 Schritte Freiheit
Wie breit kann die Freiheit sein? Sie ist exakt dreieinhalb Schritte breit.
Die Breite eines Schrankes, in dem ich wohne. Ein Bücherschrank mit der Sicht aufs Meer. Unleugbar ein Gefängnis? Wenn man mich darin unter Bedingung einschließen würde, mich nicht freizulassen, eher etwas geschrieben wird, würde ich gegen Morgen erschöpft und erstickt da liegen. Denn das Meer ist hinter dem Glas und nur zum Träumen da, doch nicht zum Spüren. Das würde Einigen sogar gefallen: Sie ist an ihrem Leben erstickt. Die Dinge des Lebens wurden ver- und abgebrochen. Man macht einen feinen Schnitt, sagt denjenigen überkluge Worte und cut, nichts von den Lasten ist da. Die und jenigen bleiben hinter dem Glas, hinter dem Vorhang, fast dem Eisernen, denn er wird nie die Kraft haben, wieder hochzukommen. So leicht ist es im Nachhinein darzustellen, aber was geschieht denn im Inneren, bis man dazu bereit ist, das Schweigen, die Gleichgültigkeit und die ewige Einsamkeit fallen zu lassen, auch lästige, auffressende Freundschaften und Gespräche; und so steht man da, wieder am Anfang, an einer erbauten Kreuzung und hat Angst, wie ein wildes Tier überfahren zu werden. Ein Bus könnte es übernehmen, aber er stoppt gerade neben mir und nimmt mich mit. Eine Reise wird es sein mit den Dingen des Lebens.
14. Juli 2011
10. Juli 2011
Reforming Islam
7. Juli 2011
Dein leises und nacktes Wort
Zeige mir deine Worte – die leisen und nackten.
4. Juli 2011
Morgen
Und das Grau sehr grau.
Ein wenig Schwarz, und kein Weiß in der Stadt.
Heute ist der Verstörte sehr verstört.
Heute ist die Vergangenheit sehr vergangen.
Ein wenig Zukunft. Und keine Gegenwart in der Luft.
Gegen den durchtriebenen Wind zu denken.
Und es fällt gar nicht leicht zu warten.
Und der Sturm berührt die Augenwimpern,
und in tausend Stücke zerbricht jeder Augenblick.
Aber heute ist das Grün sehr grün
20. Juni 2011
Höre
Höre
Die Rosen deines Mundes,
Daß keine Weibin Trinken findet.
Stiehlt mir von meinem Schauern,
Die ich um deine Glieder malte.
Die dich streift,
Stürzt ab.
Überall
Wie ferner Saum?
14. Juni 2011
Requiem
Ein Wort zu gebären, damit man nicht einsam,
Ein Wort zu vergeben, damit nicht allein
Man abends in einer Steinhütte aus Kälte
Das Herz vom Zerschlagen für sich aufbewahrt.
Ein Wort aufzupäppeln, vom Hass zu verdecken.
Die Öffnung der Seele, die er mir vermacht,
In Angst zu verstecken. Ein Wort zu verbrennen,
Damit keiner findet und Liebe nicht flammt.
Ich bin nicht geboren, auch nicht meine Enkel.
Sie werden nicht schreien, dass ich jene wäre,
Die sie ihm verschenkte - ihm, Dämon der Wünsche.
Bekleidet in Blumen trugen mich seine Glieder
In Stille im Frühling zum goldenen Grab.
Juni 2011
Alfred Schnittke "Requiem"
13. Juni 2011
Sinn des Schreibens
Sinn des Schreibens
7. Juni 2011
Puppe
24. Mai 2011
Nasenbluten
* * *
Ich reiß dich aus, aus mir, aus meinem Körper.
Die Fäden, die mein Herz vergiften, sind zu lang.
Ich ziehe sie aus mir, sie fliegen umher, bleiben hängen.
Fest hast du mich an dich genäht, du hältst den Arm
In deinen Klauen des Schmerzes und der Unschuld.
Nie wieder will ich dich in deiner Nähe sehen.
Nie wieder will ich dein Gesicht vermissen und dein Blau.
Nie wieder werde ich zur Sklavin, gar nie mehr.
Du liebst mich und vernichtest mich im Gleichen.
Sieh zu, dass du auch ohne mich auskommst.
23. Mai 2011
Michail Barishnikov
- Barishnikov und viel mehr ("White nights")
20. Mai 2011
Seine Küsse
* * *
19. Mai 2011
Antisemiten als Koalitionspartner?
Ein kleiner Auszug aus dem Artikel:
16. Mai 2011
Yerushalayim Shel Zahav
Verse 1
Avir harim tsalul k'yayin
Vereiyach oranim
Nissah beru'ach ha'arbayim
Im kol pa'amonim.
The mountain air is clear as water
The scent of pines around
Is carried on the breeze of twilight,
And tinkling bells resound.
U'vtardemat ilan va'even
Shvuyah bachalomah
Ha'ir asher badad yoshevet
Uvelibah - chomah.
The trees and stones there softly slumber,
A dream enfolds them all.
So solitary lies the city,
And at its heart -- a wall.
Chorus:
Yerushalayim shel zahav
Veshel nechoshet veshel or
Halo lechol shirayich Ani kinor.
x2
Oh, Jerusalem of gold,
and of light and of bronze,
I am the lute for all your songs.
x2
Verse 2
Chazarnu el borot hamayim
Lashuk velakikar
Shofar koreh behar habayit
ba'ir ha'atikah.
The wells are filled again with water,
The square with joyous crowd,
On the Temple Mount within the City,
The shofar rings out loud.
Uvme'arot asher baselah
Alfei shmashot zorchot
Nashuv nered el Yam Hemalach
B'derech Yericho
Within the caverns in the mountains
A thousand suns will glow,
We'll take the Dead Sea road together,
That runs through Jericho.
Chorus:
Yerushalayim shel zahav
Veshel nechoshet veshel or
Halo lechol shirayich Ani kinor.
x2
Oh, Jerusalem of gold,
and of light and of bronze,
I am the lute for all your songs.
x2
Verse 3
Ach bevo'i hayom lashir lach
Velach likshor k'tarim
Katonti mitse'ir bana'ich
Ume achron ham'shorerim.
But as I sing to you, my city,
And you with crowns adorn,
I am the least of all your children,
Of all the poets born.
Ki shmech tsorev et hasfatayim
Keneshikat saraf
Im eshkachech Yerushalayim
Asher kulah zahav.
Your name will scorch my lips for ever,
Like a seraph's kiss, I'm told,
If I forget thee, golden city,
Jerusalem of gold.
Chorus:
Yerushalayim shel zahav
Veshel nechoshet veshel or
Halo lechol shirayich Ani kinor.
x2
Oh, Jerusalem of gold,
and of light and of bronze,
I am the lute for all your songs.
x2