Heute ist das Grün sehr grün.
Und das Grau sehr grau.
Ein wenig Schwarz, und kein Weiß in der Stadt.
Heute ist der Verstörte sehr verstört.
Heute ist die Vergangenheit sehr vergangen.
Ein wenig Zukunft. Und keine Gegenwart in der Luft.
Und das Grau sehr grau.
Ein wenig Schwarz, und kein Weiß in der Stadt.
Heute ist der Verstörte sehr verstört.
Heute ist die Vergangenheit sehr vergangen.
Ein wenig Zukunft. Und keine Gegenwart in der Luft.
Und noch ist es nicht leicht zu atmen, und noch ist es nicht leicht
Gegen den durchtriebenen Wind zu denken.
Und es fällt gar nicht leicht zu warten.
Und der Sturm berührt die Augenwimpern,
und in tausend Stücke zerbricht jeder Augenblick.
Aber heute ist das Grün sehr grün
Gegen den durchtriebenen Wind zu denken.
Und es fällt gar nicht leicht zu warten.
Und der Sturm berührt die Augenwimpern,
und in tausend Stücke zerbricht jeder Augenblick.
Aber heute ist das Grün sehr grün
Aus dem Hebräischen von Elad Klein
[Lea Goldberg, La-mochorat, in: dies., Schirim (Gedichte), herausgegeben von Tuvia Rübner, Band 2, Bnei-Brak 2008, 278.]
Vor 100 Jahren wurde Lea Goldberg geboren - die Grande Dame der israelischen Literatur und Lyrik.
"Lea Goldberg ist die erste Intellektuelle in der israelischen Kultur. Die Dichterinnen vor ihr, die heißen: Rachel oder Elishewa, die haben nur einen Vornamen! Und sie war eine Frau, die in Europa studiert hat, die aus vielen Sprachen übersetzen konnte, sie war ne Intellektuelle und hat ganz schlicht geschrieben. Keine Neologismen, keine semantischen Überanstrengungen, sondern ganz schlicht und persönlich." weiter lesen
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