Der Albatros
Oft kommt es dass das Schiffsvolk zum Vergnügen
Die Albatros - die grossen Vögel - fängt
Die sorglos folgen wenn auf seinen Zügen
Das schiff sich durch die schlimmen Klippen zwängt.
Kaum sind sie unten auf des Deckes Gängen
Als sie - die Herrn im azur - ungeschickt
Die grossen weissen Flügel traurig hängen
Und an der Seite schleifen wie geknickt.
Der sonst so flink ist nun der matte steife.
Der Lüfte König duldet Spott und Schmach:
Der eine neckt ihn mit der Tabakspfeife
Ein andrer ahmt den Flug des armen nach.
Der Dichter ist wie jener Fürst der Wolke -
Er haust im Sturm - er lacht dem Bogenstrang.
Doch hindern drunten zwischen frechem Volke
Die riesenhaften Flügel ihn am gang.
(zum Original)
Auch schrieb er etwas anderes:
Die käufliche Muse
O meine Muse, der Paläste Kind!
Wirst du, wenn erst der Winter hetzt die Raben,
Für deinen nackten Fuss ein Feuer haben
In trüber Schneenacht und bei eisigem Wind?
Willst du die marmorkalten Schultern laben
Am nächtigen Strahl, der durch die Läden rinnt?
Willst du, wenn leer dir Tasch' und Gaumen sind,
Verborgnes Gold aus blauen Höhlen graben ?
Allabendlich wird dich der Hunger zwingen,
Chorkindern gleich beim Weihrauchfass zu singen
Den Lobgesang, der deinen Schmerz verhöhnt,
Seiltänzern gleich wirst du zur Schau dich stellen.
Indes dein Lachen, darin Schreie gellen,
Des rohen Haufens Gier und Lüsten frönt.
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