30. Juli 2012

Wenn ich aus dem Sommer nicht zurückkehre


Wie sauer das Fenster schmeckte,
Als ich an ihm fein festgeklebt
Den Regen eines Abends trinken wollte,
Der an der andren Seite Spuren feuchte
An meiner fantasierten Hand befolgte.
In Durst verpackt, in Hunger auserkoren,
Stand ich und staunte dem Stern.

Wer bist du, der mich jeden Abend
Mit seinem Licht besorgt verstreicht.
Was bist du mir, der mich so fest im Griff
Seit  Nächten meines Bettes schweigsam quält
Und mit der Kälte einsam, sanft bestraft.

Wie eisig frieren deine Silben,
Wie feurig scheint dein junger Hass.
Ich liebe dich in Stille, nur für mich und Sterne,
Die du mir nie mehr schenken magst.

30. Juli 2012, abends


Gerade gibt es den Vorleser im Ersten und ich muss an dich denken… Würdest du mit mir sprechen, würde ich dir erzählen, dass vor 32 Jahren auch die Olympischen Spiele angefangen hatten, in Moskau. Da warst du noch gar nicht geboren. Zu jener Zeit starb auch der großartige Poet, Sänger und Schauspieler Vladimir Vysockij, im Alter von 42 Jahren. Ein berührender Film erzählt über ihn: „Gehe ich in diesen Sommer fort“. Ich würde auch am liebsten in den Sommer gehen und nicht mehr zurückkehren...

Keine Kommentare: