15. Januar 2008

Schlaf

Es war bereits dunkel, eine tiefe Nacht. Er sah sie an, sie schlief friedlich und ruhig. Er legte sich leise daneben, ohne ihre Decke zu bewegen, nur um sie nicht aufzuwecken. Um sie nicht aus ihrer Welt der Träume zu holen. Sie sah zerbrechlich aus, aber keine Spur von Trauer war in ihr. Man hatte das Gefühl, dass wenn sie aufwachen würde, das Zimmer mit Lachen gefüllt sein würde, mit ihrer Freude, mit der Wärme. Er wollte ihre Wange mit seinem Finger  streicheln und die Haarsträhnen von ihrer Stirn vorsichtig zur Seite schieben. Einige Millimeter vor ihrem Gesicht stoppte seine Bewegung. Nein, ihr Schlaf war viel zu kostbar, um sie für eine seiner Schwächen zu beunruhigen. Er sah sie an, genoss diesen Anblick, denn in diesen Momenten war sie versunken in den Schlaftrunk, völlig entglitten, aber gehörte ihm trotzdem. Er merkte nicht, wie er selbst daneben noch angezogen einschlief.

Morgens machte sie die Augen auf, spürte seine Wärme daneben, sah ihn und beobachtete ihn leise. Sie wollte seine Stirn mit einem Kuss berühren, aber sie wagte es nicht, ihn zu wecken. So lächelte sie, als sie seinen kindischen, völlig unschuldigen Ausdruck auf dem Gesicht und den Lippen sah, deckte ihn zu und verschwand in die Welt draußen, die auf sie wartete...

15.01.08


Bei Remarque war es viel schöner. Sein Zitat wurde
bereits früher von mir hier erwähnt.

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