Vor einem Monat lief auf arte eine sehr interessante französische Dokumentation von Antoine Vitkine "Ronald Reagan, Karriere eines Unterschätzten". Hier ist sie auf youtube komplett anzuschauen:
Aus der Filmbeschreibung:
"Das Porträt von Antoine Vitkine zeigt einen fleißigen, beharrlichen, schlauen, kampfbesessenen und risikofreudigen Menschen. Eine Führungspersönlichkeit, die selbst gegen den Rat der eigenen Administration folgenschwere Entscheidungen traf.
Der 40. US-Präsident Ronald Reagan (1911-2004) ist heute noch, sechs Jahre nach seinem Tod im kalifornischen Bel Air, einer der beliebtesten Präsidenten der USA. Als Begründer des Neoliberalismus und Verfechter der konservativen amerikanischen Revolution ist er in die Geschichte eingegangen. Weniger bekannt ist sein Hardlinerkurs im Kalten Krieg. Wie verwandelte sich der B-Movie-Schauspieler aus Kalifornien in jenen US-amerikanischen Präsidenten, der, wie seine damaligen sowjetischen Gegner heute einschätzen, den Untergang des Kommunismus und der UdSSR entscheidend beschleunigte? Die Weichen wurden gleich zu Beginn der 80er Jahre gestellt, als Reagan sein Amt antrat und durch seine Abkehr von der Entspannungspolitik den Verlauf des Kalten Krieges entscheidend veränderte. Nachdem die Sowjetunion durch den Einmarsch in Afghanistan das Gleichgewicht zwischen den beiden Supermächten ins Wanken gebracht hatte, gipfelte der bereits 40 Jahre währende Kalte Krieg in einem spektakulärem Tauziehen, bei dem sich die UdSSR als bereits viel geschwächter zeigte als bis dahin angenommen.
Die Dokumentation zeichnet die erstaunliche Laufbahn des 40. US-amerikanischen Präsidenten nach und zeigt, wie aus einem etwas linkischen und charmanten Hollywood-Schauspieler und Präsidenten der Schauspielergewerkschaft, der vom FBI der Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei verdächtigt wurde, ein glühender, unnachgiebiger und vom konservativen Flügel der Republikaner zum Helden hochstilisierter Antikommunist wurde. Bei seinem einsamen Kreuzzug gegen die kommunistische Gefahr setzte sich Reagan selbst gegen die eigenen Reihen durch und eroberte das Weiße Haus. Antoine Vitkine beleuchtet in seinem Porträt die Hintergründe des von Reagan propagierten "Kriegs der Sterne", der Krise um die Stationierung von Marschflugkörpern - der sogenannten Pershing 2 - in Europa, der heimlichen Verhandlungen mit der UdSSR sowie verdeckter Operationen der CIA und gibt Einblick in oppositionelle Strömungen im Weißen Haus. Er macht deutlich, wie die amerikanische Politik die sowjetische Führung schließlich auf Perestroikakurs brachte.
Das Porträt verwendet teils unveröffentlichtes Archivmaterial und lässt intime Reagan-Kenner zu Wort kommen, darunter Richard Allen (Reagans Berater in den 70er Jahren und anschließend Berater im Weißen Haus), Edwin Meese (Reagans langjähriger Weggefährte seit den 60er Jahren und wichtigster Mitarbeiter im Weißen Haus), Reagans Freund Martin Anderson, Jack F. Matlock (ehemaliger Botschafter in Moskau), den ehemaligen Außenminister George P. Shultz, einen damals führenden CIA-Beamten sowie einen ehemaligen KGB-General, der einst Leiter der sowjetischen Spionageoperationen in den USA war. Sie alle werfen ein neues Licht auf die entscheidenden Jahre des Kalten Krieges und erklären, warum Reagan bei den Amerikanern so beliebt ist, dass selbst Präsident Barack Obama, der politisch verschiedener nicht sein könnte, aus seinem Respekt vor Reagans politischer Leistung nie einen Hehl machte und 2007 gar den Reagan'schen Geist heraufbeschwor." Quelle
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen