25. Oktober 2008

Zur Untreue

Interessante "Welt online" - Beiträge aus dem Bereich der Sexualforschung. An allem sind also nur Schimpansen Schuld. Es ist wirklich bedauerlich, aber auch lobenswert, da man dadurch den Stammbaum mancher Artgenossen bis auf die Ururururgroßväter genauestens benennen kann.

Warum die meisten Menschen zur Untreue neigen
Von Heike Stüvel (24. Oktober 2008)

"Die Klischees sind bekannt: Während die Frauen in der Regel treu sind, sehnen sich die Männer – vom Trieb gesteuert – nach vielen Partnerinnen. Doch die Wirklichkeit ist viel komplizierter: Der Mensch ist unabhängig vom Geschlecht von Natur promisk, behaupten Biologen und Sexualforscher. (...)
Den Rat zu Enthaltsamkeit oder Treue können aber die meisten Menschen nicht befolgen. Da sind Gene und Hormone einfach zu übermächtig. Mit unseren Vettern, den lebhaft promisken Schimpansen, haben wir 98,4 Prozent aller Erbinformationen gemeinsam. Wie sollten wir, mit lediglich 1,6 Prozent Eigenkapital, ein völlig anderes, ein kreuzbraves Sexualleben führen?
(...)
Die „Big Five“ nennt Schmitt die entscheidenden Faktoren, die den Hang zur Promiskuität bestimmen: Ein minimales Quantum an Pflichtgefühl, große Extrovertiertheit sowie ein geringer Hang zur Verträglichkeit, wie Kompromissbereitschaft und Hilfsbereitschaft. Zudem fanden die Forscher, dass Neugier und Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen und Neurotizismus eine wichtige Rolle spielen.(...)" weiter lesen


Männer und Frauen wildern im Freundeskreis
Von Irene Habich
(30. Mai 2008)

"Europäer wildern gerne – und zwar in fremden Beziehungen. Den internationalen Vergleich stellt eine Studie der Bradley University mit knapp 17.000 Teilnehmern aus 53 Ländern an. Der Versuch, „jemanden romantisch für sich zu gewinnen, der bereits in einer Beziehung steckt“ – umgangssprachlich schlicht jemanden auszuspannen –, lässt sich überall auf der Welt beobachten: mal behutsam, mal dreist. Dazu gehören besondere Persönlichkeitsmuster, sagen die Forscher: sowohl beim Wilderer – der es immer wieder versuchen wird – als auch beim Begehrten, der sich bereitwillig aus festen Schnüren lösen lässt.(...)

Bei einem Ausspannversuch empfiehlt David Schmitt, nicht über das Ziel hinauszuschießen. Groß angelegte Offensiven in diesem Bereich sind nicht nur in den meisten Gesellschaften verpönt, sondern sie erregen auch den Zorn des Partners und fordern Gegenwehr heraus. Der Studien-Statistik zufolge besteht die beste Taktik darin, den aktuellen Partner subtil schlechtzumachen und sich langsam und vorsichtig im sozialen Umfeld des Objekts der Begierde einzuschleichen.(...)

Aber wie beständig sind diese Beziehungen, die durch Einmischung entstanden sind? Die Prognose kann schlecht ausfallen – und zwar dann, wenn der Drang zum Ausspannen fest in einer der Persönlichkeiten manifestiert ist. Dann hat ein Dritter leichtes Spiel." weiter lesen

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