3. Oktober 2008

Frivol

* * *
Du hieltest meine Schriften für frivol und offen.
Sie waren reifer, als mein Alter es erlaubt.
Gleichzeitig fandest du die reifen Frauen ansprechend.
Verloren hast du dich und mich, mein lieber Narr.



Heimlich
Wir werden uns nun heimlich treffen
Zum Tango auf dem weißen Bettparkett.
Wozu nahm ich mir meine schönste Bluse,
Wenn sie der dunklen Nacht zum Opfer fällt.
Die Hände deine suchen gierig,
Wie sie den Hals von mir umfassen eng.
Damit kein Anderer es wagt, mich zu berühren,
Drohst du dafür mit Strafe streng.
Die Lippen deine hungern nach der Wärme,
Die von dem Körper meinem dir entflieht.
Nach meiner Schüchternheit und Mutes Blässe.
Erträumst du sie? Dann komm und nimm.



* * *
Du ließest mich nackt fliehen.
Nur dein schwarzes T-Shirt
Deckte mich zu der Hälfte zu
Und halb gar nicht.
Ich lief durch Park und war am Zittern.
Mich trafen fremde, wilde Männer.
Sie schufen
deine Nähe grob in mir.
Du sahest gerne zu, wie sie mich nahmen...
In ihre Arme, wärmten mich.
Erst als sie von mir ließen, kamst du.
Du schrittest ein, bedecktest mich.



* * *
Er wird die Anderen verführen
Und Treue schwören ganz treulos.
Auch "Liebste, komm in meine Arme" ruf'n.
Das wird er alles, ist sein Los.
Was habe ich getan?
Ich liebte ohne Fragen.
Wenn er das über sich begreift,
Bin längst nicht dort.
Bis er Verlust versteht,
Werden Gefühle leblos.
Ich sterbe langsam,
Er lebt glücklich weiter.
Die Wunde klafft,
Still Herz mein pocht.
27. August 2008

[Bild von Ann]

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