29. Juli 2007

Juli-Dichtung


Spontan
Reiß Kleider meine mir vom Leib,
Nein, lass sie da, verschwinde.
Zerreiß meine Gedanken lieber
Von der Scham, dich so zu lieben.
Dich zu begehren, wie man nicht begehren darf.
Du bist vergeben und ich auch.



Vorwurf
Ich werfe deinen Augen nicht vor,
Dass sie die Schwächeren verführen.
Bin ich die Schwächere? Die Jüngere?
Oh nein! Ich bin die Knospe erst im Blühen.
Die alte Sehnsucht wächst in mir,
Vergessen auf der Wiese und im Himmel,
Der nicht mehr regnet, dich anschaut,
Und bleibt von Wolken eng umzingelt.
Wie deine heimlich angesteckte Zigarette,
Die du mit andrer Frau abends rauchst,
Bin ich nur jemand, die von deinem Blick
Aufglühen würde…
Nur wenn du wieder mich anschaust.



Sommersprossen
Versuch die Sommersprossen nicht zu zählen,
Verirrst du dich doch sonst auf ihrer Brust.
Auf ihrem Becken und dem Bauch leben keine,
So mal ihr neue mit dem schwarzen Stift.
Ganz kleine Sommersprosse auf dem Bauch
Und Linie nach unten ziehen, weiter, durch.
Verwirrtes Bild wird auf dem Unterleib entstehen,
Bei dem du nur Urheber Zufalls bist.



* * *
Wie riecht, wie schmeckt und klingt Untreue?
Sie riecht nicht mehr nach deiner Frau.
Sie schmeckt nach den gereiften Aprikosen,
Die du von fremdem Körper sammeln darfst.
Vorstellung erst von einer Andren,
Bei der Verbotenes süßer erklingt,
Wird bitter sich deinem Verstand einkeimen,
Bis du sie triffst, sie küsst und ….

Juli 2007

28. Juli 2007

Hilde Domin

Hilde Domin (1909, Köln - 2006, Heidelberg) Bio

FAZ: "(...)Das Faktum selbst war vielleicht merkwürdiger als die Szene, in der es geschah. Es war im Exil, in Santo Domingo; und das Pseudonym Domin, unter dem Hilde Palm fortan ihre Gedichte schrieb, sollte ein Dank an das Land sein, das sie und ihren Mann aufgenommen hatte. Bereits im Oktober 1932 waren der Archäologiestudent Palm und die 1909 in Köln geborene Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts nach Italien gegangen. Die jungen Leute heirateten 1936, und die junge Frau promovierte im gleichen Jahr über die Staatstheorie der Renaissance.
Dann aber begann, nach einem kurzen Englandaufenthalt, das eigentliche Exil, kamen die zwölf Jahre Santo Domingo, verbracht im Windschatten der Trujillo-Diktatur. 1954 kehrten die Palms nach Deutschland zurück, 1961 wurde Heidelberg der Ort von Leben und Arbeit. Hans-Georg Gadamer, der Freund, hat Hilde Domin die „Dichterin der Rückkehr“ genannt. Er durfte das tun, ohne politisch mißverstanden zu werden.(...)" weiter lesen


WDR: Mit leichtem Gepäck durch ein bewegtes Leben
Ein Porträt der Lyrikerin Hilde Domin zu ihrem 95. Geburtstag

Zum Zweck zweckfreier Lyrik - Die „Sprachhandwerkerin“ Hilde Domin

Alle meine Schiffe

Alle meine Schiffe
haben die Häfen vergessen
und meine Füße den Weg.
Es wird nicht gesät und nicht geerntet
denn es ist keine Vergangenheit
und keine Zukunft,
kaum eine Bühne im Tag.
Nur der kleine
zärtliche Abstand
zwischen dir und mir,
den du nicht verminderst.


Wo steht unser Mandelbaum

Ich liege
in deinen Armen, Liebster,
wie der Mandelkern in der Mandel.
Sag mir: wo steht
unser Mandelbaum?
Ich liege in deinen Armen
wie in einem Schiff,
ohne Route noch Hafen,
aber mit Delphinen am Bug.

Unter unserem Rücken
ein Band von Betten
unsere Betten in den vielen Ländern,
im Nirgendwo der Nacht,
wenn rings ein fremdes Zimmer versinkt.

Wohin wir kamen
- wohin wir kommen, Liebster,
alles ist anders,
alles ist gleich.

Überall wird das Heu
auf andere Weise geschichtet
zum Trocknen
unter der gleichen
Sonne.


Harte fremde Hände

Harte fremde Hände
sollen über mich fahren
wie Pflüge
und deine Wurzeln zerreißen.
Ich will meinen Körper einreiben
mit fremdem Schweiß
wie mit einer beizenden Salbe
daß alle Poren vergessen
wie du riechst.
Haare ohne Namen
sollen auf meiner Haut liegen
wie Tannennadeln auf dem Waldboden,
andere Lippen die Augen küssen
die für dich weinen.

Und meine Seele, die dich sucht
so natürlich
wie abends ein Vogel über das Meer fliegt,
verliert die Richtung
und kommt
nie wieder an Land.


Vor Tag

Der Kuß aus Rosenblättern,
immer neue weiche kleine
Blätter der sich öffnenden Blüte.

Nicht jenes Wenig von Raum
für die Spanne des Wunschs
zwischen Nehmen und Geben.

Du hobst die Decke von mir
so behutsam
wie man ein Kind nicht weckt
oder als wär ich
so zerbrechlich
wie ich bin.

Ich wurde nicht wirklicher
als ein Gedicht
oder ein Traum
oder die Wolke
unter der Wolke.

Und doch, als du fort warst,
der zärtliche Zweifel:
Ist es tröstlich
für einen Mann
mit einer Wolke zu schlafen?


Mein Geschlecht zittert

Mein Geschlecht zittert
wie ein Vögelchen
unter dem
Griff deines Blicks.

Deine Hände eine zärtliche Brise
auf meinem Leib.
Alle meine Wachen
fliehn.

Du öffnest die letzte Tür.
Ich bin so erschrocken
vor Glück
daß aller Schlaf
dünn wird
wie ein zerschlissenes Tuch.

Mehr Gedichte

Spaziergang durch Tel Aviv

Tel Aviv, Strand und Promenade

Musik: Mathi Caspi Text: Shlomo Gronich
Album:"Behind the sounds"

"You"
I dream You,
I choose You,
I know that only with You
I'm free...
TV-Tipp: Sommer, Sonne, Strand - Tel Aviv
"Die bekanntesten Strände der Welt"
Arte 20:15, 02.08.2007
„Wo tut man so, als ob es keine Gefahr gäbe? Wo tut man trotz Kriegsdrohungen so, als ob nichts wäre? - Am Strand von Tel Aviv, selbst 48 Stunden nach Ausbruch des Libanon-Konflikts im September 2006. Tel Aviv versteht sich mit seiner 30er Jahre-Architektur als moderne Stadt, die die Last der Vergangenheit ablehnt. Juden und Muslimen liegt es gleichermassen am Herzen, in gutem Einvernehmen zusammenzuleben. Der Strand von Tel Aviv ist also eine Partyzone. Hier entspannt man sich und flirtet miteinander. Schliesslich gilt es, jede Sekunde des Lebens voll auszukosten. Und das ist angesichts der Gefahren, die Israel bedrohen, eine permanente Herausforderung.“ Link
Eine virtuelle Führung durch die Weiße Stadt von Tel Aviv: http://www.white-city.co.il/english/index.htm
Spaziergänge, Wie sich Spaziergänger die Stadt erwandern
Tel Aviv ist eine große Stadt, jung, laut und voller Leben - die modernste Weltstadt im ganzen Nahen Osten. Und sie lässt sich erwandern. Viele historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten, Plätze, wo das Alltagsleben pulsiert, Orte der Entspannung sind bequem zu Fuß zu erreichen. Unterwegs fangen Augen, Ohren und Nase das Fluidum der Stadt ein, lassen ihren Atem hautnah spüren. Kein Gespräch mit einem Taxifahrer kann dieses Erlebnis ersetzen.
Genau heißt Tel Aviv seit etlichen Jahren Tel Aviv-Yafo. Zwischen Jaffa mit dem mehr als 4000 Jahre alten Hafen und seinem weniger bekannten Gegenstück im Norden von Tel Aviv liegen mehr als 10 km herrlicher Sandstrand, ungefähr 50 Hotels, zahllose Restaurants, Cafés, Imbissbuden, zwei Marinas und jede Menge Strandleben. Sonne satt und fast immer blauer Himmel lassen kaum Wünsche offen.
Jaffa gab es also fast schon immer. Genau so wie die Dünen entlang der Küste in nördlicher Richtung. Dort entstand Ende des 19. Jh. Jaffas erstes jüdisches Viertel außerhalb der Stadt, das Neve Tzedek genannt wurde. Nicht viel später, nämlich 1906, drängte es in Jaffa ansässige Juden - eine Gartenvorstadt vor Augen - heraus aus der engen Stadt. Eine Verlosung von Grundstücken wurde organisiert und damit der Grundstein für die erste jüdische Stadt der Neuzeit gelegt: Tel Aviv, auf deutsch "Hügel des Frühlings". Mit dem Bau der Häuser wurde drei Jahre später begonnen.(…)
Um all denen, die zu Fuß die Stadt erkunden möchten, das Leben zu erleichtern, hat die Stadtverwaltung sogenannte "Orange Routes" markiert. Sie helfen dem Spaziergänger auf seinem Weg zu vielen Highlights und zeigen ihm Gesichter der Stadt, die sonst oft im Verborgenen bleiben. Startpunkt für die Spaziergänge ist immer die Shalom Aleichem (gegenüber der US-Botschaft). Weiter lesen
(Free guided walking tours, all year around (except Yom Kippour) No need to book in advance)

- Freizeit und Kultur:
- Überblick über die Geschichte und die Stadt selbst: Virtual Israel Experience
- Beschreibung der Städte in Israel mit vielen weiteren interessanten Infos und Bildern

13. Juli 2007

Klänge

Wenn ich sehnsüchtig bin, dann riecht es in meinem Kopf nach Ostsee, es schmeckt nach Kirschen, es fühlt sich so an, als ob man barfuss gehen würde, und Sehnsucht klingt russisch...

Daher auch zwei meiner immer noch russischer Lieblingslieder:

Бутусов "Девушка по городу"
Butusov "Devushka po gorodu" (Mädchen geht durch die Stadt)


und unvergleichbar:

Земфира - ПММЛ (Прости меня моя любовь)
Zemfira - PMML (Forgive me my love)


Sonett 52

Ich fand dieses Gedicht mehr als nur schön... Danke an jemanden dafür...

Sonett 52

von William Shakespeare (übersetzt von Karl Kraus)

Dem reichen Manne gleich’ ich, der im stillen
den Schlüssel führt zu den geheimen Schätzen,
die er dem eignen Blick nicht will enthüllen,
daß nicht Gewöhnung stumpfe das Ergötzen.

Darum sind seltne Feste so begehrt,
die glänzend doch das ganze Jahr bescheinen,
wie durch Juwelen von besondrem Wert
gemehrt der Glanz wird an den andren Steinen.

So wahre ich dich in dem Schrein der Zeit,
wie Festgewand dich sorgsam zu verschließen,
um, wenn es Zeit ist, deine Herrlichkeit
in der Enthüllung gänzlich zu genießen.

Gesegnet bist du, der die Lust mir weckt,
wenn offen du – mein Hoffen, wenn verdeckt.
Unter diesem Link kann mann viele verschiedene Versionen der Übersetzungen vorfinden. Interessant.

4. Juli 2007

Emilie Simon

Meine Liebe zur französischen Kunst hat mich auf eine junge französische Künstlerin neugierig gemacht.

Emilie Simon „Desert“ aus dem Album „Emilie Simon“ (2004)

Ein beeindruckendes Video…



Es gibt auch eine englische Version des Liedes
Desert (English Version Video)

Where is the sea
I don't know why I was just looking for the sea
But the only thing I found was a desert
A desert around me

What can I see
You close my eyes when I just need to go and see
If you want me to be blind I will stay here
With this desert around me

The world I can see
Is a nowhere land
Without you I'm a nowhere girl
In the desert
In the desert
With you

Where is the sea
I don't know why I was just looking for the sea
But the only thing I found was a desert
A desert around me

Where is the sea
I am alone
I am dreaming of the sea
That you are not here next to me

The world I can see
Is a nowhere land
Without you I'm a nowhere girl
In the desert
In the desert
With you

2006 erschien ihr Album "Vegetal".
Emilie Simon

"Die französische Klangkünstlerin Emilie Simon hat mit "Végétal" wieder ein berückend-schönes Album voller düsterer Electro-Chansons vorgelegt, das nicht nur Traumdeuter lieben können.

"Träumen und Musikmachen", hat Emilie Simon mal in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gesagt, das sei im Grunde genommen dasselbe für sie. Und wahrscheinlich hat sie dabei den Kopf ein wenig schräg gehalten, mit einem Finger im Haar gespielt und den Fragesteller aus großen, dunklen Augen angesehen. Womit im Grunde genommen schon alle Eigenschaften der 28-jährigen Französin beschrieben sind, zumindest aber die, die als stetig wiederkehrende Motive im bundesdeutschen Feuilleton gerne zum Tragen kommen, wenn man sich über vornehmlich weibliche, frankophone Künstler im Allgemeinen auslässt. Stichwort: Amélie (also Audrey Tautou), Alizée ("Moi, Lolita") oder die frühe Charlotte Gainsbourg.
(...)
Spielen auf dem Dachboden

Fälschlicherweise wird sie immer in die TripHop-Ecke gerückt, aber ihr Sound ist strukturell meilenweit entfernt von den Zeitlupen-Downbeats von Portishead, Morcheeba und Co. Im Grunde genommen spielt sie die Tom Waits-Variante von TripHop, angehäuft mit allerlei Gerümpel, Blech und Unrat. Gäbe man Beth Gibbons ein paar Gläser weniger bettschweren Rotweins zu trinken und ließe sie statt im High-End Studio auf dem Dachboden spielen: Vielleicht klänge sie zumindest ähnlich. Auf "Végétal" singt, pardon: haucht "die Simon" sowohl in sinnlichem französisch, als auch in weltbürgerlichem Englisch. Beides funktioniert, ersteres als Chanson-artiges, Orchester unterstütztes Kopfkino im 16:9-Format: Ein dunkler Nachthimmel voller Geigen, eine überbordende Fantasiewelt ohne Grenzen, wie sie vielleicht auch Björk erschaffen kann. Auch so eine Referenz, mit der Emilie Simon zuweilen konfrontiert wird. Wahrscheinlich legt sie dann den Kopf schräg, vielleicht wird sie das Gesagte als Kompliment auffassen, in ihren Haaren spielen und ihre dunklen Augen würden nur dem Eingeweihten verraten, ob er damit Recht behält. Möglich wäre es." weiter lesen
Emilie Simon "Fleur de Saison" aus dem oben beschriebenen Album "Vegetal" (2006)


Peter Hacks

Bild von Ann: Irgendwann im Sommer
Peter Hacks (1928-2003)
BEEILT EUCH, IHR STUNDEN

Beeilt euch, ihr Stunden, die Liebste will kommen.
Was trödelt, was schleppt ihr, was tut ihr euch schwer?
Herunter da, Sonne, und Abschied genommen.
Verstehst du nicht, Tag, man verlangt dich nicht mehr.

Mit seinen Droschken und Schwalben und Hunden
Wird mir das ganze Leben zum Joch.
Schluß mit Geschäften. Beeilt euch, ihr Stunden.
Und wärt ihr Sekunden, ich haßte euch noch.

Ich kann nicht erwarten, den staunenden Schimmer
In ihrem zärtlichen Auge zu sehn.
Verschwindet, ihr Stunden, am besten für immer.
Die Liebste will kommen, die Welt soll vergehn.


Sehnsucht

Nachts hör ich die Brunnen rauschen,
Wie sie rinnen in dem Gras.
Meine Ruhe muss ich tauschen.
Wenn ich wüsste, gegen was.
Zu dem Anlass meiner Leiden
Ziehts mich immer wieder hin.
Einer nur liebt von uns beiden.
Und es scheint, dass ich der bin.

Wenn ich ihn liebe, will ich ihn sehen,
Will ihm immer nahe sein.
Wenn ich ihn sehe, will ich ihn halten,
Will spüren, er ist mein.
Wenn ich ihn halte, will ich ihn küssen
Mit den Lippen allezeit.
Wenn ich ihn von Herzen küsse
Und in dem Kuss sein Herz vermisse,
Schmeck ich meine Einsamkeit.



Ohnmacht der Sprache

Wie sollte ich, dich zu benennen, wagen?
Wie mich mit Ausdrucks armem Vorrat quälen?
Ich kann dir nur mit schönen Worten sagen,
Dass mir für dich die rechten Worte fehlen.

Mein bisschen Witz ist ganz und gar entschuldigt.
Am Beispiellosen scheitert das Erprobte.
Verzeih dem Dichter, der mit Schweigen huldigt.
Er wäre minder glaubhaft, wenn er lobte.

Des Weltalls erste Stimmen enden kläglich
Vor deiner Lieblichkeit. Der Donner spricht
Zu zaghaft, und der blütenreichste nicht
Der Winde säuselt dich. Du bist nicht säglich.
Der Sonnen Lärm, das Stammeln der Galaxen
Sind deiner Schönheit Anspruch nicht gewachsen.



TAGES ARBEIT

Wie ich den Abend verbracht? Der Folge nach will ich's Dir
schildern.
Eine Stunde zunächst stellt ich im Herzen mir vor,
Ob nicht süß sein müßte und lustig, dir, Liebste, zu betten
Auf den Schenkel den Kopf. Und ich erwog es mit Fleiß.
Hiernach stellt ich mir vor, du bettetest auf den Schenkel
Mir den Kopf. Es erschien süßer der Einfall mir noch
Als der erste und lustiger. Eine weitere Stunde,
Ihn erwägend mit Fleiß, gab, eine volle, ich dran.

Aber dann befiel mich die Frage, Besinnung erheischend,
Ob wir nicht beide
zugleich liegen so könnten, mein Haupt
Dir auf dem Schenkel und mir am entsprechenden Orte das deine.
In das bedeutende Bild gründlich versetzt ich den Geist.
Und mit solch entzücktem Erwägen füllte die dritte
Ich der Stunden. All dies treulich besorgt, bin ich hier.

Beverly Sills

Die US-Amerikanische Opernsängerin jüdischer Abstammung Beverly Sills ist vorgestern im Alter von 78 Jahren gestorben.
"During the lunch, two middle-aged women stopped by our table. One asked Ms. Sills, “Are you who I think you are?”

Ms. Sills smiled at her warmly and said, “I hope so.”"(weiter lesen)

"New York - Wie ihr Management laut amerikanischen Medienberichten bestätigte, starb Beverly Sills an einer Lungenkrebserkrankung. Die in New York geborene Tochter jüdischer Einwanderer - lebenslang Nichtraucherin - feierte mit ihrer Sopranstimme bis weit in die siebziger Jahre hinein Erfolge auf der ganzen Welt. Sills war durch ihre regelmäßigen Auftritte in Fernsehshows - darunter immer wieder in der "Tonight Show" und der "Muppet Show", wo sie Duette mit Kermit, dem Frosch, sang - auch außerhalb der klassischen Musikszene bekannt. 1971 wurde sie vom "Time Magazine" zu "Amerikas Opern-Königin" gekürt. Bis zu ihrem Karriereende 1980 nahm die damals 51-Jährige 18 komplette Opern auf.


Sills wurde am 25. Mai 1929 als Belle Miriam Silverman im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren. Die Tochter eines jüdischen Einwanderers aus der Ukraine sang schon als Vierjährige im Radio und stieg später zu einer der bekanntesten Koloratursopranistinnen der Welt auf. In Amerika galt die rothaarige Frohnatur deshalb als Nationalheiligtum, weil sie es geschafft hat, zu einer Zeit, als das alles andere als selbstverständlich war, als Amerikanerin im europäisch dominierten klassischen Kulturbetrieb zu reüssieren." weiter

Zu ihren Zitaten gehörten:
"You may be disappointed if you fail, but you are doomed if you don't try."
"Art is the signature of civilizations."
"There are no shortcuts to any place worth going."
"You can't aim a duck to death."(Link)

- Ihre Arien und Anderes kann man sich hier anhören.
- Beverly Sills singt im Alter von 7 Jahren. - Video
- NY Times: Beverly Sills, All-American Diva, Is Dead at 78

Der letzte Weg

Auf dieses Video bin ich nur der Musik von Eleni Karaindrou wegen aufmerksam geworden, entdeckte beim Anschauen aber verwundert, worum es denn bei der Handlung ging. Die letzte Fahrt des den Weg zum Kommunismus immer noch Weisenden...



Es handelt sich dabei um den Ausschnitt aus dem Film "Ulysses Gaze" (1995) mit Harvey Keitel. Trailer
Über diese Filmmusik - Link.
Über den Film - Link.

Unter diesem Link kann man sich einige Lenin- und andere Denkmäler ansehen, und zwar nicht nur diejenigen in der ehemaligen Sowjetunion. Sogar für mich war es interessant.
http://www.sozialistische-gedenkstaetten.de/A_Sowjetunion...

Dabei bin ich aber auf andere Gedenkstätten gestoßen, die sehr tragische Geschichte hinter sich haben. Wie Khatyn' oder Belagerung von Leningrad.
Wie kurz das Gedächtnis der Deutschen ist, die sich so gerne, viel zu gerne als Opfer des "Bomben -Terrors" oder Vertreibung betrachten.

1. Juli 2007

An Chloë

W. A. Mozart vertonte diese Worte:
Johann Georg Jacobi

An Chloë


Wenn die Lieb' aus deinen blauen,
Hellen, offnen Augen sieht,
Und vor Lust hinein zu schauen
Mir's im Herzen klopft und glüht;
Und ich halte dich und küße
Deine Rosenwangen warm,
Liebes Mädchen, und ich schließe
Zitternd dich in meinem Arm,
Mädchen und ich drücke dich
An meinen Busen fest,
Der im letzten Augenblicke
Sterbend nur dich von sich läßt;
Den berauschten Blick umschattet
Eine düstre Wolke mir,
Und ich sitze dann ermattet,
Aber selig neben dir.

Thunfisch

Ich würde gerne ein völlig anderes Thema aufschlagen und mein ganz einfaches Thunfischsalat-Rezept verraten.

Zutaten: 2 Dosen Thunfisch, in eigenem Saft oder Wasser; 3-4 gekochte Eier; 4-5 mittlere saure Dill-Gurken; 2 kleine Zwiebeln oder grüner Lauch mit Zwiebeln; Mayonnaise (evtl. Mischung machen aus 1/3 Schmand und 2/3 Mayonnaise); Salz.

Zubereitung: Wasser vom Thunfisch gut abgießen lassen und das Fisch schliesslich in kleine Stücke mit der Gabel zerkleinern. Eier, Zwiebeln würfeln; Gurken würfeln und in der Hand etwas zerdrücken, damit Wasser aus Gurken „ausgewrungen“ wird und in den Salat geben. (Nach Geschmack mehr Gurken dazu geben, es hängt von der Grösse ab.) Mayonnaise (evtl. Schmand) zum Thunfisch geben, vermischen. Mit Salz abschmecken.

In den Kühlschrank stellen und ziehen lassen.
Schmeckt als Salat oder als Brotaufstrich auf dem Toast.

So kann es aussehen.


Sehnsucht

* * *

Was macht die Sehnsucht mit dem Menschen?
Bringt sie ihn weiter oder eher um?
Man wartet, wartet, immer wartet.
Worauf, wieso, wozu, warum…

Deswegen folgen deine Augen nun also
Den fremden Grazien der Stadt,
Wenn ich nicht da bin.
Bemerkst du auch, dass ich den Fremden mich hingebe,
Wenn einer mich ansieht, anspricht, berührt?

Du hast kein Recht mich anzueignen.
Solang ich Ring deinen nicht trage, bin ich frei.
Geh mit den anderen noch spielen –
Wie viele noch? Noch eine, nur für diese Nacht?


* * *

Einen bestimmten Blick haben die Augen des Mannes,
Der liebt und nur vollkommen mir gehört.
Damit er in mein Inneres gelange,
Steht ihm ein weiter, steiler Weg zuvor…

01. Juli 2007

Slave to love

Bryan Ferry - Slave to love (1985)



Rauch

Eine leichte Fantasie, die verschwindet, wie Rauch... An den heißen Sommertagen will man nicht nur vernünftig denken...

Leicht verraucht roch es im halbdunklen Zimmer. Sie fühlte sich da am wohlsten, sein ausgebreitetes Sofa, das zerknitterte Laken, es roch nach Enge, nach Zweisamkeit.
Sie lag auf dem Bauch, mit dem Gesicht zur Wand und atmete tief ein, er genau so. Er streifte mit der Hand ihre Haare zur Seite, um ihre Augen zu sehen, sie hielt sie geschlossen und genoss seine Berührung. Kurz vor ihrem Höhepunkt liess er sich langsam aus ihr gleiten und liess ihr eine kleine Atempause. Er betrachtete ihren Rücken und die kleinen Schweissperlen, die sich zwischen ihren Schulterblättern gebildet hatten. Er streifte mit seiner Zungenspitze kurz über ihren Rücken, triumphierend, dass sie ihren Zustand ihm zu verdanken hatte… Ihr Rücken hob sich im Atmen leicht auf und ab. Sie hätte ihn gerne umarmt, nicht mit den Händen, das konnte sie nicht.... Ihre Handgelenke waren mit einem weissen Tuch leicht verbunden mit der Bettkante, und sie gab sich der Ausgeliefertheit hin. Ihn ganz umarmen, wieder nah berührt werden, und seine Bewegungen spüren... Wenn sie gewollt hätte, hätte sie sich wieder befreien können, aber sie tat es nicht.

"Warte, bald wirst du mich wieder haben", sagte er im Halbaufstehen und kam wieder. Er setzte sich auf sie, so dass sie sein Geschlecht auf ihrem Körper spüren konnte, aber er tat nichts. Plötzlich spürte sie, dass er auf ihrem Rücken etwas ausgebreitet hatte. Sie konnte nicht sehen, was es war, und wollte es wegschütteln.

"Halt doch einen Moment still", - hörte sie und er streifte ungezwungen über ihre angespannten Pobacken. Er wollte ihr fast einen Klatsch geben, aber überlegte es sich anders. Auf einmal spürte sie den Geruch des Stoffes auf ihrem Rücken, und es wurde ihr klar, worum es sich handelte… Umso mehr versuchte sie es wegzuwerfen.

Seine leichten zufälligen Berührungen der Finger mit dem Rücken liessen sie es trotzdem geniessen. Er hörte auf, sie hörte das Zünden des Feuerzeugs, ein tiefer Geruch verbreitete sich im Zimmer. Er betrachtete sie im Rauch, es ging ihm gut. Sie konnte ihr Gesicht etwas heben und zu ihm wenden, er neigte sich zu ihr und berührte ihre geöffneten Lippen. Im Ausatmen liess er den Rauch in sie hineinstossen…
Juni 2007

Filme zum Geniessen

Heute und morgen gibt es hervorragende Filme im Fernsehen.
Zum Geniessen und Nachdenken.

Heute um 20:15 auf Pro 7 „Untreu“ (USA 2002).(Über den Film)
"Untreu" gehört zu einem meiner Lieblingsfilme.

Morgen um 22:15 auf ZDF „Die Träumer“ (FRA / GBR / ITA 2003)
Vom Regisseur des Letzten Tangos in Paris

"Die Träumer"

„Bernardo Bertolucci erzählt eine Geschichte von unterdrückten Gefühlen und erwachender Sinnlichkeit

Bei einer Protestkundgebung lernt der amerikanische Student und Cineast Matthew das gleichgesinnte Geschwisterpaar Isabelle und Theo kennen - und lieben. Vor dem Hintergrund der Revolte im Mai 1968 entwickelt sich eine sinnliche Ménage à trois - jenseits aller Tabus und gesellschaftlicher Konventionen.

Paris, 1968: Der Krieg in Vietnam hat seinen menschenverachtenden Höhepunkt erreicht, die Forderung nach dessen Beendigung und gravierenden sozialen wie politischen Veränderungen ist kaum mehr zu überhören. Matthew (Michael Pitt), ein junger, amerikanischer Student um die zwanzig, bringt diese Zeit des Auf- und Umbruchs in der Welt der bewegten Bilder zu. Die legendäre Cinémathèque Française wird zu seinem Zuhause, dort verbringt er seine Tage und Nächte, schwelgend, träumend im Kino. Als De Gaulles Kulturminister André Malraux den Cinémathèque-Direktor Henri Langlois entlässt, kommt es zu einer Protestkundgebung von Cineasten und Studenten." weiter lesen


Film-Trailer
Bilderserie „Die Träumer“


Süße Revolution

Von Georg Seesslen

„Bernardo Bertolucci blickt zurück. Sein Film „Die Träumer“ schwelgt in der Kinogeschichte und erotisiert den Mai 68(…)“ weiter lesen


Zärtliches Spiel mit der Filmgeschichte

Von Michael Althen

„(…) Zu Beginn sieht man die Tumulte vor den Toren der Cinémathèque, als die Filmfreunde gegen die Entlassung des Kinemathek-Direktors Henri Langlois durch den Kulturminister André Malraux protestierten. Und auch hier wird die nachgestellte Szenerie gekontert mit den Originalaufnahmen von damals.

Da sieht man dann plötzlich den jungen Jean-Pierre Léaud, wie er Flugblätter verteilt, und im Umschnitt denselben Schauspieler in derselben Szene, wie er sich 35 Jahre später noch einmal selbst spielt. In der Selbstverständlichkeit, mit der Bertolucci den Mann von heute neben den von damals stellt und wie der gealterte Körper und das gezeichnete Gesicht auf einmal transparent werden für die Träume und Hoffnungen von einst, liegt die ganze Zärtlichkeit seines Blicks. Genau deshalb gelingt ihm ein aufrichtiger Schluß, bei dem die Geschwister in den Kampf ziehen, die Barrikaden in Flammen aufgehen und Edith Piaf singt: "Non, je ne regrette rien."

Das Schönste aber an "Die Träumer" ist, daß dieser Film, der so voller Demut vor dem Kino ist, von einem Mann gemacht wurde, vor dessen Filmen sich alle anderen mindestens genauso tief verbeugen müßten.“ weiter lesen


Interview mit dem Regisseur: Bernardo Bertolucci: „Es geht um das Gefühl jener Zeit“

Filmplan für Sommernachtsfantasien auf ZDF den ganzen Sommer lang.