2. Juni 2007

Polina Semionova

Erst vor kurzem habe ich erfahren, dass die Balletttänzerin im Grönemeyers Musikvideo "Letzter Tag" niemand Andere als heute 22-jährige Polina Semionova war. Hier ist eine nur instrumentalische Version des Liedes und wunderschöne Polina im Tanz.



Auch ohne Gesang sind Worte dieses Liedes schön.
Letzter Tag
Weiß man, wie oft ein Herz
brechen kann?
Wie viele Sinne hat
der Wahn?
Lohnen sich Gefühle?
Wie viele Tränen passen in
einen Kanal?
Leben wir noch mal?
Warum wacht man auf?
Was heilt die Zeit?

Ich bin
Dein siebter Sinn
Dein doppelter Boden
Dein zweites Gesicht

Du bist
Eine kluge Prognose
Das Prinzip Hoffnung
Ein Leuchtstreifen aus
der Nacht
Irgendwann find und lieb
ich dich

Ich bin eine deiner Farben
Kannst sie wählen,
Kannst sie tragen,
Kannst sie bleichen
Verrat dir alle
Geheimzahlen
Werd dir die kühnsten
Träume ausmalen
Werd dir erklären, wovon
ich nichts versteh'

Ich bin
Dein siebter Sinn
Dein doppelter Boden
Dein zweites Gesicht

Du bist
Eine sichere Prognose
Das Prinzip Hoffnung
Ein Leuchtstreifen aus
der Nacht
Irgendwann find und lieb
ich dich

Das Leben fließt rot in
unseren Venen
Ich servier dir es auf
einem goldenen Tablett
Du holst mich aus dem
grauen Tal der Tränen
Läßt alle Wunder auf
einmal geschehn,
Dass mir Hören und
Sehen vergeht

Ich bin
Dein siebter Sinn
Dein doppelter Boden
Dein zweites Gesicht
Deine Lieblingsfarbe
Dein sportlichster Wagen
Dein tiefster Tauchgang
Dein Segelflug

Du bist
Eine gute Prognose
Das Prinzip Hoffnung
Ein Leuchtstreifen aus
der Nacht

Ich find dich und lieb dich
mehr als mich
Ich lieb dich mehr als mich
Irgendwann finde ich dich
Ich finde dich oder nicht
Ich lieb dich mehr als mich
Und ich finde dich
Ich find dich oder nicht

"Sie hat es

Polina Semionova ist jung, begabt, bezaubernd - die Erste Solistin des Staatsballetts

05.01.2005
Michaela Schlagenwerth
Wenn man die Balletttänzerin Polina Semionova fragt, wann sie ihr besonderes Talent entdeckt habe, antwortet sie fast erschrocken: "Ich glaube nicht an mein Talent, dazu habe ich mir alles viel zu hart erarbeiten müssen." Polina Semionova wird am 10. Januar den Berliner Daphne-Preis erhalten, und am 26. Februar den Deutschen Tanzpreis Zukunft. Sie wurde von Vladimir Malakhov direkt von der Moskauer Bolschoi-Ballettschule als Erste Solistin an das Berliner Staatsballett engagiert. Das war im Sommer 2002, sie war gerade achtzehn, ein Teenager, der weder Deutsch noch Englisch konnte - in der Schule hatte sie Französisch. Ihr Leben hatte sich bis dahin nur zwischen Elternhaus und Ballettschule abgespielt.
Viele Kollegen waren entsetzt, denn Erste Solistin, das wird man in Deutschland nicht so schnell. In der Regel beginnt der Weg mit einem Engagement im Corps de ballet und führt über die Beförderung zur Demi-Solistin und Solistin vielleicht nach einigen Jahren ganz an die Spitze. Als im Sommer 2002 eine schüchterne, ein wenig hilflose und noch sehr jugendlich wirkende Polina Semionova ihr Engagement antrat, schienen sich alle Vorbehalte zu bestätigen. Aber nach einigen Monaten gab Polina Semionova ihr Debüt als Aurora im "Dornröschen", und noch bevor all die anderen großen Rollen folgten - die Marie im "Nussknacker", die Cinderella, die Tempeltänzerin Nikia in der "Bajadere", die Tatjana im "Onegin" und Odette/Odile im "Schwanensee" - da war längst klar: Malakhov hat ein Ausnahmetalent nach Berlin geholt, einen aufgehenden Ballett- stern mit dem unbedingten Potenzial zum Weltstar.
Heute gehen im ballettmuffeligen Berlin schon Leute in Vorstellungen des Staatsballetts, nur um dieses Wunder, diese zauberhafte junge Polina Semionova tanzen zu sehen. Im Internet (tanznetz.de) korrespondierten ihre Fans nach der "Cinderella"-Premiere monatelang, um ihre Begeisterung mitzuteilen. "Sie ist umwerfend." "Sie hat alles." Oder: "Sie ist fast so fantastisch wie Sylvie Guillem."
(...)
Drei Jahre alt war Polina als ihre Mutter sie und ihren zwei Jahre älteren Bruder zum Eiskunstlauf brachte. Bald wechselten sie an eine Laientanzschule, als sie acht und ihr Bruder zehn waren, absolvierten beide die Aufnahmeprüfung an der Moskauer Bolschoi-Ballettschule, eine der härtesten der Welt. Beide bestanden und bald schon erklärten die Lehrer der kleinen Polina, dass sie nicht begabt, nicht gut genug, nicht geeignet für das Ballett sei. Und Polina glaubte es und übte und übte und übte, um besser zu werden und sich ihrem großen Vorbild, dem talentierten Bruder, anzunähern. Noch heute scheint sie die Reden der Lehrer für keinen Trick, für keine martialische pädagogische Maßnahme, sondern für die reine Wahrheit zu halten. "Es war sehr, sehr hart für mich", sagt sie. "Gott hat mir keinen guten Ballettkörper gegeben, es war unendlich schwere Arbeit diesen Körper zu verwandeln." Weiter lesen

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