Es ist ein nicht zu begreifendes Gefühl für sich selbst. Morgen geht in Druck eine Zeitschrift, für die man verantwortlich ist. Letzte Druckfahnen noch hin- und her gewälzt. Da wird der erste Artikel, den ich geschrieben habe, stehen. Ein Portrait. Wie komisch das ist. Ich stehe da, wie verzaubert, und fliege mit dem Luftballon am Himmel, wenn ich daran denke. Heute bis spät am Abend noch gewirkt, erschöpft, aber wie glücklich. Um das Theater wird es gehen, um die Sinnessuche, Illusionen, Träume und Liebe, natürlich Selbstmord, Verzweiflung und wieder Gefühle. Theater groß geschrieben. Was kann es Schöneres geben? Wie kann man das Leben ohne dies vorstellen? Eine wahre Vergeudung.
Wer hätte gedacht, dass ich meine Arbeit derart lieben und ihr solche Oden widmen werde? Jeden Tag erwartet mich etwas, was ich letzte Woche noch gar nicht gekannt habe. Jede Sekunde kann etwas geschehen und ich denke, fühle, lebe. Ein Faszinosum.
Habe ich nicht etwas vergessen? Ein schönes Video.
Danke an jemanden dafür wieder.
Die Augen kurz schließen: Sterne, dunkeltiefblauer
Himmel, es hängt eine Schaukel hinunter, nein, keine Leiter, eine
Schaukel auf langen Seilen und mit einem hölzernen Brett dazwischen. Sich hinsetzen und schweben. Unglaubliche Weiten unter den Füssen kann man überfliegen und das
Gefühl der Leichtigkeit wird geboren. Höhenangst überwinden, überfühlen. Über der ganzen Erde und Wäldern. Dann plötzlich ins Wasser springen? Dieselbe Leichtigkeit. Die Menschen haben mich nicht gut behandelt, nicht verstanden? Ja, aber umso mehr gebe ich mich dem Leben hin.
Restlos. Kein einziger Luftzug soll nur mir allein verbleiben. Ich lache dem Leben entgegen. In Sehnsucht, vielleicht in Traurigkeit, aber lache. Das Leben ist alles, und wenn der Schmerz kam, so lehrte er mich bloß, dass ich ein Mensch bin, der fühlen kann. Solange ich fühlen kann, bin ich also noch nicht tot. Doch das Leben soll nicht nur Nachdenklichkeit, es soll Freude bringen können
und das Glück, dass man irgendwo auf dich wartet, unabhängig davon, wann du ankommst. Das Wahre. Nicht der Tod. Die Sehnsucht. Warum habe ich so spät diese Erkenntnis
gewonnen.
Für diejenigen, die Russisch verstehen, wird das unglaubliche und ehrliche Gespräch mit einer jungen russischen Dichterin Vera Polozkova, die ich verehre, auch sehr interessant sein: Video.
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