28. Februar 2007

Vinni Puch...

Da ich momentan bei den Animationen gelandet bin, widme ich es allen Mishkas, die ich kenne.




Sowjetische beste Animationen über Vinni Puch, ein kleines "medvezhenok" .

Russische Rezepte, Poesie und Küche totalitär

"Die russische Küche ist die einzige, bei der die Speisen unwichtig sind, sagt Wladimir Kaminer, russischer Schriftsteller in Berlin. Wichtiger sind Alkohol, Musik und Schwingen am Kronleuchter. Sein neues Buch "Küche totalitär" ist eine Anleitung für postsozialistische Orgiastik" Weiter

Die Links mit den wunderbaren russischen Rezepten und zu der russischen Küche allgemein:
http://www.russlandjournal.de/rezepte.html (zum Teil mit den Kochanleitungen in Bildern)

Hier findet Ihr leider nur eine ganz kleine Auswahl von den Rezepten, die ich in diesem Augenblick ganz schnell erhaschen konnte:










Noch eine gute Sammlung, aus welcher einige Rezepte hier entnommen wurden: http://www.russisch.com/koch/koch.php


Das Buch "Die Poesie der russischen Küche" von Tatjana Kuschtewskaja erzählt:

"Die russische Literatur und die russische Küche waren immer eng miteinander verbunden. Allen, die die russische Literatur kennen, sind die Oblomowsche Schmauserei bei Gontscharow, das Menü zur Feier des Frühjahrs bei Tschechow und die Mahlzeiten bei Tolstoj im Gedächtnis. Im Volksbewußtsein der Russen hat sich die Vorstellung erhalten, daß die vielfältige Kultur Rußlands tief in der Alltagsgeschichte der Menschen verwurzelt ist.

Nach den Zeiten der Einheitskost in sowjetischen Kantinen lebte in den 90er Jahren das Interesse an der russischen Kochkunst wieder auf. In alten Kochbüchern fanden sich wahre Schätze kulinarischer Köstlichkeiten, die ehemals in Bauernhütten, Gasthöfen, Kaufmannsvillen und Adelspalästen aufgetragen wurden. In Puschkins Bibliothek entdeckte die Autorin zwischen den Seiten eines dieser Kochbücher auf einem Blatt Papier eine verblüffende Notiz von Puschkins eigener Hand - offenbar unter dem Eindruck des Gelesenen verfaßt: »Der Magen eines aufgeklärten Menschen hat die besten Eigenschaften eines gütigen Herzens: Empfindsamkeit und Dankbarkeit.«

Die Poesie der russischen Küche lädt den Leser zu einer literarisch-kulinarischen Reise durch die Sprachlandschaften der bedeutendsten Autoren Rußlands ein und präsentiert 190 Rezepte aus der vielfältigen russischen Küche - von Suppen, Vorspeisen und Salaten über Fleischgerichte, Teigwaren und Gebäck bis zu Süßspeisen, Getränken und Aphrodisiaka." Quelle
Wunderbare Beispiele aus ihrem Buch über Pushkin, Bulgakow, Tolstoj und andere findet Ihr hier. Außerdem noch eine Leseprobe-PDF


Schließlich ist das Buch von mit der "Russendisko" berühmt gewordenem Vladimir Kaminer "Küche totalitär" als ein kostbares Stück zu erwähnen. Das Stern-Interview mit dem Autor: "Ich trinke, also esse ich".



Einleitung:
"Es gibt in Deutschland wenig Lokale, die russische Küche anbieten. Sie locken die Kundschaft mit solchen ausgefallenen Gerichten wie „Hering mit Apfel“ und „Russischspätzle“ an und viele Touristen fallen darauf rein. Aber mir können sie nichts vormachen. Ich kenne die russische Küche sehr gut, ich bin damit groß geworden und habe sie zwanzig Jahre lang ausgelöffelt - im Kindergarten, in der Schulkantine und Zuhause. Die russische Küche ist einfach und sättigend, sie besteht aus fünf Gerichten mit Variationen, die nur einem Zweck dienen: den Magen schnell zu füllen. Zum Verwöhnen war bei uns die sowjetische Küche bestimmt, dieser Gaumenkitzel des Totalitarismus. Systematisch hatte sie aus allen 15 Republiken der Sowjetunion die besten Kochrezepte rausgelutscht, ein halbes Jahrhundert lang, um alle diese Küchen zu einer zu bündeln: die scharfe kaukasische, die milchige ukrainische, die exotische asiatische, die gesunde baltische und ein Dutzend anderer dazu.
Diese Küche würde bestimmt einen großen Erfolg in Deutschland haben, wenn die Russen nicht so faul wären. Aber die Restaurants gelten hier als eine komplizierte Branche: ein gutes Lokal zu unterhalten bedeutet viel Streß und wenig Gewinn. Meine Landsleute entscheiden sich lieber für wenig Streß und noch weniger Gewinn, eröffnen Sushibars mit fertigen Küchenausstattungen aus Amerika und falschen Japanern aus Burjatien hinter dem Tresen. Nur manchmal entscheiden sie sich für ganz viel Streß mit ganz viel Gewinn, aber solche Geschäfte sind meist nicht gastronomischer Natur.
Deswegen wird die russische Küche in Deutschland in erster Linie von Deutschen gemacht, die einen Russenknall haben, eine hierzulande inzwischen weitverbreitete modische Abweichung vom mitteldeutschen Mainstream. Der Russenknall erklärt sich ganz einfach: Entweder hat die betreffende Person in Rußland studiert oder dort an einer Eisenbahnlinie mitgebaut oder hier oder dort eine Russin geheiratet.
Nicht selten treffen alle drei Gründe gleichzeitig auf die betreffende Person zu , weil Rußland nach wie vor den Gesetzten des Diamat (des dialektischen Materialismus) unterliegt. Nichts entwickelt sich dort einfach so, sondern das Eine dialektisch aus dem Anderen: Wenn ein Deutscher dort z.B. mit dem Studium anfängt, dann ist auch die Eisenbahn mit abschließender Heirat nicht weit. Fängt er dagegen bei der Eisenbahn an, dann ist ein Studium mit Heirat quasi vorprogrammiert. Egal wie es anfängt, es läuft immer auf das gleiche hinaus: man bekommt einen Russenknall
Wenn die betreffende Person nach Hause zurückkehrt, pachtet sie hier eine stadttypische Eckkneipe, dekoriert sie mit hundert Holzpuppen und Wodkaflaschen, nennt sie „ „Balalaika“, „Samowar“, oder ganz ausgefallen „Perestroika“ und läßt die Ehefrau kochen: „Bortsch“, „Pelmenis“ und „Kaliningrader Klopse“ zu Wodka – das ist die russische Küche in Deutschland.
Die echte russische Küche, mit singen und hopsen statt Klopsen findet bei uns in Berlin unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt: in einem fast schon untergründigem Lokal am Ende des Kudamms, neben einer Tankstelle und einer Brücke.
Wenn man an diesem Laden vorbei geht, sieht man nur eine alleinstehende Baracke mit geschwärzten undurchsichtigen Schaufenstern. Man würde das protzige Innere dahinter nicht vermuten. Die meiste Zeit ist der Laden zu, aber am manchen Samstag zu später Stunde wundert sich der zufällige Passant über die verschwitzten russischen Männer in schicken Anzügen und die aufgehübschten Damen in Abendkleidern, die aus dem Innern des Lokals mit lautem Lachen an die frische Luft strömen. Haben die etwa Drogen genommen? würde ein unerfahrener Beobachter rätseln. Doch der erfahrene weiß, das diese Leute von der russischen Küche gekostet haben, der einzigen Küche in der Welt, bei der die Speisen unwichtig sind.
Die Russen gehen nämlich nicht ins Restaurant, um zu essen oder zu trinken, das können sie auch zu Hause. Sie gehen aus, um zu feiern! Und dann muß alles, was sie sich zu Hause aus Sicherheitsgründen nicht trauen, erlaubt sein: es darf gesungen, gebauchtanzt, am Kronleuchter geschwungen werden.
Die wichtigste Zutat der russischen Küche ist die Laune des Kochs.
Hat er einen guten Tag, kann er einen mit Kaviar gefüllten Stör aus dem Ärmel zaubern und mit Spießen am Tisch jonglieren, Wodka schlucken und Feuer spucken. Wenn er einen schlechten Tag hat, kann es sogar noch abenteuerlicher werden. Man muß auf jeden Fall bei der russischen Küche immer alles aufessen, weil die Köche sehr nachtragend sind.
In ein solches Restaurant sollte man am besten mit irgendwelchen Russen zusammen gehen, am besten einen Tisch an der Wand nehmen, damit niemand von hinten an sie heran kommen kann, am besten vor dem Besuch irgendwo an der Ecke einen kleinen Schnaps trinken und einen Tag davor nichts essen. Dann Mut sammeln und einfach eintreten, die Menschen darin freundlich begrüßen und sich diskret räuspern. Nur wenn sie direkt vor dem Laden zehn oder mehr nagelneue schwarze BMWs stehen sehen, sollten sie nicht hingehen!
Sondern sofort auf die andere Straßenseite laufen und so tun, als wollten sie ganz wo anders essen, es aber in der nächsten Woche noch einmal versuchen. Sie können aber auch gleich bei sich zu Hause ein russisches Essen organisieren: Viel Alkohol und Salzgurken einkaufen, Freunde anrufen, die Musik laut aufdrehen, die Nachbarn einladen – fertig." Quelle

"Lach Dich satt!
Wladimir Kaminer erzählt hier von unvergesslichen Begegnungen mit der sowjetischen Küche – Rezepte inklusive!
Babuschkas, Balalaikas und der Kreml – das fällt jedem beim Stichwort Russland sofort ein. Aber wie steht es mit Chartscho, Rudelki und Lazat? Es handelt sich hierbei um kulinarische Köstlichkeiten, von denen niemand in Deutschland je gehört hat. Während andere Länder unsere Städte längst mit ihren Spezialitäten erobert haben, ist Russland ein weißer Fleck auf der Speisekarte. Wladimir Kaminer schafft hier endlich Abhilfe, denn immerhin hat er die sowjetische Küche, den Gaumenkitzel des Totalitarismus, zwanzig Jahre lang ausgelöffelt. Bei seinem Streifzug durch diese einzigartige Cuisine werden auch die einzelnen Republiken vorgestellt und ihre Historie sowie Charakteristika gewürdigt – vom gastfreundlichen Armenien bis zum waldig-versumpften Weißrussland, einer Art Naturpark mit Partisanen. Im Mittelpunkt der Geschichten steht allerdings immer eine unvergessliche Begegnung mit der jeweiligen Küche der Region. Dazu gibt es natürlich die passenden Rezepte, für deren Kochbarkeit Olga Kaminer ihre Hand ins Herdfeuer legt.
Pressestimmen:
"Kaminer lädt ein zu einer ironisch-folkloristischen Reise durch die ehemaligen Sowjetstaaten - durch Töpfe, über Teller, entlang an Tischsitten. Von "scharf-kaukasisch" bis gesund-baltisch". Eine Melange aus Landeskunde, Mentalitätsstudie, Politik und persönlichen Erlebnissen. - Hamburger Abendblatt
Quelle: Random House"
Die Termine der Lesungen zur "Küche totalitär"sind hier zu finden.

27. Februar 2007

Summertime

Noch ein kleiner Zusatz zu meinem vorherigen Beitrag über Gershwin. "Summertime" von ihm...



Zwei Gedichte

Es ist so schade, dass ich leider so wenig Zeit habe, um hier zu schreiben... Werde aber hin und wieder meine Leser mit schönen Sachen erfreuen.

Wie z.B. damit: 2 Gedichte berühmter russischer Dichter aus dem 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, in deutscher Übersetzung.

Aleksander Blok

Ich bin verliebt und jung und frisch - mein Traum
Ist voller Sehnsucht, Trauer und voll Flehn,
Ich grün dir zu, ein Ahornbaum,
Geheimnisvoll verneigt im Windeswehn,
Denn geht die Luft warm durch die Zweige,
So beben selbst die Stämme vor der Weisung,
Das Antlitz betend sich den Sternen neige
Mit süßen Tränen der Lobpreisung.
In solchen blassen, schlafumfangnen Tagen
Kommst du zu mir, dem Laubbedachten,
Um träumend und voll Freude es zu tragen,
Das Kleid von mir, als Schatten zu betrachten.
Ich flüstre einen Traum dir ein, so trunken,
Und stehe bis zur Nacht in Flammen,
Wir sind allein, verliebt, versunken,
Und sind ein grünender Ahorn zusammen.

31.Juni 1902


Ivan Bunin

Sie schlief, als ich in später Nacht
eintrat. Der volle Mond schien mitten
ins Zimmer, und, herabgeglitten,
die Atlasdecke glänzte schwach.

Sie ruhte, auf dem Rücken liegend,
die Brüste zweigeteilt, entspannt -
wie im Gefäß der Wasserspiegel
im Schlaf ihr Leben stillestand.

1898

17. Februar 2007

My Funny Valentine

Meine verspätete Liebeserklärung an Jazz und Soul...

Jazz-Legende Chet Baker:



My Funny Valentine
My funny Valentine
Sweet comic Valentine
You make me smile with my heart
Your looks are laughable
Unphotographable
Yet you're my favourite work of art
Is your figure less than Greek
Is your mouth a little weak
When you open it to speak
Are you smart?
But don't change a hair for me
Not if you care for me
Stay little Valentine stay
Each day is Valentine's day
Is your figure less than Greek
Is your mouth a little weak
When you open it to speak
Are you smart?
But don't you change one hair for me
Not if you care for me
Stay little Valentine stay
Each day is Valentine's day
Wenn ich diese Musik höre, denke ich nach, wie sanft man sein könnte, aber man tut es nicht. Vieles geht verloren nur deswegen, dass man sich selbst vorrangig mit dem Leben befriedigen will und behauptet, dass man nur ein Mal seine Spuren auf diesem Planeten hinterlässt. Ich bin nicht liebeskrank, nein, ich bin nur mit dem Leben infiziert. Solche Gedanken haben mich jetzt besucht. Werde weiter lernen ohne weitere Gedanken...

Norah Jones "What Am I To You"




What Am I To You?
What am I to you
Tell me darling true
To me you are the sea
Fast as you can be
And deep the shade of blue
When you're feeling low
To whom else do you go
See I cry if you hurt
I'd give you my last shirt
Because I love you so
If my sky should fall
Would you even call
Opened up my heart
I never want to part
I'm giving you the ball

When I look in your eyes
I can feel the butterflies
I love you when you're blue
Tell me darlin' true
What am I to you

Yeah well if my sky should fall
Would you even call
Opened up my heart
Never wanna part
I'm giving you the ball

When I look in your eyes
I can feel the butterflies
Could you find a love in me
Could you carve me in a tree
Don't fill my heart with lies

I will you love when you're blue
Tell me darlin' true
What am I to you
What am I to you
What am I to you

10. Februar 2007

Tanz mit mir

Zur Musik von Gotan Project.

Diferente

Tango. Es ist kein Tanz des Freudenschreis, nein, es ist der Tanz und die Poesie der unerfüllten Leidenschaft, der Hingabe ohne Erwartung, des Schmerzes des Treffens ohne Wiedersehen und ein Traum ohne Erwachen. 

Es ist so, als ob man im Tanz um sein eigenes Leben ringt... um die letzte Nacht mit dem Geliebten... Als ob man nie mehr atmen würde...

Ja, so ist für mich jede Musik, jeder solche Tanz, denn dies muss durch alle Sinne gehen, durch das Innere. Nur so kommt wahrscheinlich auch die wahre Weiblichkeit zustande. Denn nur eine Frau kann durch die Bewegung der Musik ihres Körpers, durch den Schrei der Melodie ihrer schweigsamen Lippen, durch den verbrennenden Wunsch in ihren Augen einen Mann zum Mann bestimmen.

So ist wahrscheinlich auch die Liebe...


Aus dem Film „Shall we dance“ wieder zur Musik von Gotan Project.

Sag nichts, ich hoffe, du willst jetzt dasselbe wie ich, und zwar nichts anderes, … als Tanzen… 

Gotan Project – Homepage.
Eine sehr schöne Tango Etude zur Musik „Notas“ von Gotan Project.

Fragen

Wo ist dein Reich, wenn ich nicht da bin?
Wo sind die Schlüssel zum geheimen Ort?
Erkennst du Grenzen erst in mir,
Wenn du dich an mich lehnend wunderst,
Dass ich erwachsener geworden bin?

Die Grenzen des annähernd Fremden,
Die ineinander überschwimmen, und
Riskieren gleich, sich zu entfernen
In der Sekunde des Verschwindens,
Während mein Reich mit deinem stürmt.

Wie sehr bin ich für dich erwachsen?
Ist es mein Blick mit traurigem Ton
Oder ein Ausruf der Entsinnung
Von meinem Körper, meiner Stimme,
Wenn deine Welten in mir sind?

09. Februar 2007

3. Februar 2007

You Know I'm No Good



Amy Winehouse
"Sie sieht nicht unbedingt aus wie das typische Soul-, R'n'B- oder Jazz-Püppchen. Ihre Ausstrahlung hat eher etwas Sprödes und Lasszives an sich. Prangt zudem noch ein "Parental Advisory"-Sticker auf ihrem Debüt, steckt mit Sicherheit mehr hinter der Musik als süßer Schnuckelsound. Amy Winehouse stammt aus England und gehört ganz sicher zu dem Beeindruckendsten, was 2004 der englischen Musikszene entspringt.

Amy kommt 1984 zur Welt und wächst im Stadtteil Camden auf, der sich an die City Of Westminster und Islington anschmiegt, also fast mitten im Zentrum liegt. Der Vorteil einer Stadt wie London liegt auf der Hand. Viele musikalische Szenen geben sich in trauter Nachbarschaft die Klinke in die Hand. Neue Stile entstehen ebenso, wie junge Bands nach den Sternen greifen. All diese Einflüsse gehen an Amy nicht spurlos vorüber. Alternative-Mucke, Jazz, Reggae, Soul, Funk, Blues und Rock ist sie nicht abgeneigt. Die größte Affinität hat sie jedoch zu Jazz und Blues. Die großen Diven der Musikgeschichte wie Sarah Vaughan und Ella Fitzgerald gehören hier natürlich zum klassischen Bildungsprogramm für heranwachsende Musikinteressierte.

Diese bringt ihr ihr Vater - ein passionierter Jazzer - näher, ihre Omi impft ihr die Songs von Frank Sinatra ein, von ihrer Mutter lernt sie Gitarre spielen. Der familiäre Background legt den Grundstein für das, was in der Zukunft noch kommen soll. Als 15-Jährige wechselt sie auf die Sylvia Young's Stage School, die als eine Art Kaderschmiede für britische Nachwuchsstars gilt. Stars wie Spicegirl Emma Bunton, die All Saints-Mädels Melanie Blatt, Nicole und Natalie Appleton lassen sich dort zum Musikstar drillen. Während ihrer (nicht sehr langen) Zeit dort drückt sie mit dem späteren Busted-Mitglied Matt Jay und S Club 7s Jon Lee die Schulbank." Mehr

Geheime Grenzen

Deutsche Übersetzungen von Gedichten der wundervollen russischen Dichterin Anna Achmatova (1889-1966)

N. W. N.
Geheime Grenzen gibt's im menschlich engsten Bund;
Verliebtheit, Leidenschaft kann da nicht weiterdringen -
Mag schaurig lautlos auch verschmelzen Mund mit Mund,
Und mag vor Liebe auch das Herz zerspringen.
Auch Freundschaft ist da machtlos, und die Zeit
Selbst jahrelanger hoher Glücksgefühle,
Wenn frei die Seele bleibt, und wenn sie scheut
Das lange Siechtum süßer Sinnenschwüle.
Wahnsinnig sind, die sie erstreben, und die sie
Erreichten, müssen krank vor Schwermut enden.
Nun hast du wohl verstanden, warum nie
Mein Herz geklopft hat unter deinen Händen.
1915
(Übersetzt von Rolf-Dietrich Keil
Literatur: Russische Lyrik. Gedichte aus drei Jahrhunderten. Ausgewählt und eingeleitet von Efim Etkind; Serie Piper 1987)


* * *
Herz ist nicht an Herz gekettet,
Wenn du möchtest – kannst du gehn.
Wie auf Rosen ist gebettet,
Der da frei geht seinen Weg.

Kein Geheule, keine Klagen,
Glücklich werd ich niemals sein!
Küss mich nicht, bin müd, verzagt,
Mich küsst nur der Tod allein.

Quälte mich so lange Tage
Mit dem Winter, der so weiß...
Warum bist du besser, sag es,
Als der Mann, der mir verheißen.
Frühling 1911


***
Lebst du noch? Gingst du von hinnen?
Find' ich dich noch in der Welt?
Oder muß ich abends sinnen,
ob der Tod dich schon gefällt?
Dir nur gilt mein schlaflos Wachen,
dir nur mein Gebet im Harm,
du nur kannst sie neu entfachen,
meiner Verse weißen Schwarm.
Keiner, der mich je so schmerzte,
keiner, der so tief vertraut,
auch nicht der, der lang mich herzte,
dann mich nie mehr angeschaut.
1915
(Übersetzt von Kay Borowsky
Literatur: Russische Lyrik. Gedichte aus drei Jahrhunderten. Ausgewählt und eingeleitet von Efim Etkind; Serie Piper 1987)


* * *
Du bist verrückt! Soll dir gehorsam sein?
Gehorsam bin ich nur dem HERRN allein.
Ich mag nicht zittern, ängstliche Bedrängnis,
Der Mann ist mir ein Henker und sein Haus Gefängnis.

Sieh es doch ein! Ich kam von ganz allein;
Dezemberwinde heulten, durcheilten Feld und Rain,
Es war so warm und hell in deiner Enge,
Weil man vorm Fenster Finsternis verhängte.

So schlägt ans Fensterglas der Vogel immer wieder
Mit ganzem Körper, weil der Winter kalt und feucht,
Und Blut befleckt sein weißliches Gefieder.

Doch jetzt ist mir so ruhig und so leicht.
Leb wohl, mein stiller Freund, bin dir auf ewig gut
Für die Erlaubnis, dass die Fremde in deinem Haus geruht.

August 1921
Carkoe Selo


Weiteres von Achmatova im Blog: 

...

Sterbender Schwan

„Der sterbende Schwan“, dargestellt von der berühmten Maja Pliseckaja. Dieser Tanz wurde seit ihren jungen Jahren zu ihrem Markenzeichen.


Einst wurde Anna Pavlovas Auftritt als „Der sterbende Schwan“ im Jahre 1907 weltberühmt. Der Kampf mit aller Kraft gegen den Tod. 



"Als beste russische Ballett-Tänzerin gilt Anna Pawlowa (1881–1931), eigentlich Anna Matwejewna Pawlowa. Zu Weltruhm gelangte sie mit dem dreiminütigen Solo „Der sterbende Schwan“, der später von vielen anderen großen Tänzerinnen getanzt wurde. Der Erfolg der Pawlowa beruhte auf ihrer besonderen Grazie und ihrer ausdrucksvollen Gestaltungskraft, die das Publikum in ihren Bann zog.
Anna Pawlowa kam am 12. Februar 1881 in Sankt Petersburg (Russland) zur Welt. Ihre Mutter war die Waschfrau Ljubov Fjodorova Pawlowa, ihr Vater vielleicht der jüdische Bankier Lazar Poliakoff. Der Reservesoldat Matwej Pawlow, den ihre Mutter heiratete, ist nur ihr Stiefvater gewesen.
Die junge Anna trug nicht – was korrekt gewesen wäre – den Namen „Anna Matwejewna Pawlowa“, sondern nannte sich „Anna Pawlowna Pawlowa“. Letzterer Name erinnerte an einen mysteriösen „Pawel“, den Anna irrtümlich für den ersten Mann ihrer Mutter hielt und der angeblich gestorben sein soll, als sie erst zwei Jahre alt war.
Bereits in jungen Jahren träumte Anna von einer Zukunft als Tänzerin.
(…)
Im Mai 1907 ging Anna Pawlowa auf die erste Tournee mit einer kleinen Truppe, die von dem russischen Tänzer und Choreographen Michel Fokine (1880–1942) geleitet wurde. Im selben Jahr choreographierte Fokine für Anna das Solo „Der sterbende Schwan“, das am 22. Dezember 1907 bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Sankt Petersburg uraufgeführt wurde. Mit diesem Solo war fortan der Name von Anna Pawlowna verknüpft. Die Musik hierzu schrieb der französische Komponist Charles-Camille Saint-Saëns (1835–1921).
(…)
Einflussreiche Freunde Anna Pawlowas überredeten 1908 die Leitung des „Marientheaters“ dazu, dieser eine Tournee nach Helsinki, Stockholm, Kopenhagen, Prag, Dresden, Leipzig und Berlin zu erlauben. Der Erfolg dabei war überwältigend und wiederholte sich im darauf folgenden Jahr.
Nach ihrer Tournee von 1909 verließ Anna Pawlowa das „Marientheater“ in Sankt Petersburg, reiste nach Paris und schloss sich dem „Ballets Russes“ an, wo sie bis 1911 als Solistin und Partnerin des russischen Tänzers und Choreographen Vaclav Nijinski (1890–1950), der 1919 in geistige Umnachtung fiel, arbeitete.
(…)
Nach zwei Jahrzehnten, in denen sie fast ständig unterwegs war, fühlte sich Anna Pawlowa wie ausgebrannt. Im Januar 1931 verunglückte der Zug, mit dem die Kranke von Cannes nach Paris fuhr. Die Pawlowa blieb dabei zwar unverletzt, erkältete sich aber stark während der zwölf Stunden, in denen die Wagen ungeheizt blieben.
Bei der kurz danach gestarteten Abschiedstournee in den Niederlanden litt Anna Pawlowa an einer schweren Lungenentzündung. Die begnadete Tänzerin starb in den frühen Morgenstunden des 23. Januar 1931 im Alter von nur 49 Jahren in einem Zimmer des „Hôtel des Indes“ in Den Haag. Die Urne mit ihrer Asche wurde auf dem Friedhof „Golders Green Cemetery“ nahe ihres geliebten „Ivy House“ bestattet." Weiter

Auch die Schicksale anderer berühmter Tänzerinnen waren tragisch, wie bei Isadora Duncan.
"Duncan war die Wegbereiterin des modernen sinfonischen Ausdruckstanzes, entwickelte ein neues Körper- und Bewegungsempfinden, das sich am griechischen Schönheitsideal orientierte und setzte als Erste klassische Konzertmusik tänzerisch um. Als Gegnerin des klassischen Balletts versuchte sie, den Tanz der Antike wieder zu beleben.
Bereits als Zwölfjährige hielt Angela Duncan die Ehe für sinnlos. In ihren Memoiren schrieb sie später:
"Die Benachteiligung der Frauen machte tiefen Eindruck auf mich, und das Schicksal meiner Mutter vor Augen beschloss ich damals schon, mein ganzes Leben im Kampf gegen die Ehe zu verbringen: ich wollte für die Frauenemanzipation, für das Recht jeder Frau eintreten, Kinder zu gebären, wann es ihr beliebte..."
Schon als Kind lehnte Angela Duncan das klassische Ballett ab und entwickelte einen eigenen Tanzstil. Mit 16 Jahren änderte sie ihren Vornamen in „Isadora“ ab.
In Berlin verliebte sich Isadora Duncan in den britischen Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner Gordon Craig (1872-1966). Er wurde ihr Lebensgefährte, sie beglich seine alten Schulden und neuen Rechnungen und brachte 1906 die Tochter Deidre zur Welt. Nach einjähriger Liaison musste sie sich von ihm sagen lassen: „Es kann nicht ewig dauern“.
Bei ihren Auftritten zog Isadora Duncan ihr Publikum vom ersten Augenblick an in ihren Bann. Sie erschien vor einem großen blauen Bühnenvorhang, blieb lange unbeweglich stehen, näherte sich bei den ersten Takten der Musik mehr schreitend als tänzerisch der Rampe, hielt die Arme wie zur Bekrönung über den Kopf und wartete so lange, bis sie die Zuschauer in ihrer Gewalt hatte. Sie tanzte korsettlos und barfuß sowie in griechisch-römischen Gewändern, in Chiton und Tunika, die den Blick auf die entblößten Arme und Beine weitgehend freigaben.
Nach Gordon Craig wurde der französische Nähmaschinen-Erbe Paris Singer (1867-1932) von 1910 bis 1913 der Lebensgefährte von Isadora Duncan. Noch im ersten Jahr ihrer Verbindung brachte Duncan 1911 den gemeinsamen Sohn Patrick zur Welt.
1913 starben beide Kinder bei einem Autounfall in Paris. Ihr Chauffeur hatte vergessen, die Handbremse anzuziehen, als er ausstieg, um den in einer Kurve stockenden Motor zu reparieren. Das Auto stürzte in die Seine und die Kinder ertranken. Nach dem Tod ihrer Kinder begann Isadora Duncan zu trinken, wurde füllig und verlor ihre äußeren Reize. Sie scherzte resignierend: „Ich liebe Kartoffeln und junge Männer“.
1922 heiratete Duncan in Moskau den 26 Jahre alten russischen Dichter Sergei Jessenin (1895-1925). Er war Alkoholiker. Von ihren drei Kindern starb ein Sohn kurz nach der Geburt.
Duncan starb mit 50 Jahren. Als sie mit einem Begleiter in einem offenen Amilcar in Nizza spazieren fahren wollte, verfing sich ihr langer roter Seidenschal, den sie um ihren Hals geschlungen hatte, vor der Abfahrt so unglücklich in den Radspeichen des Sportwagens, dass ihr der scharfe Ruck bei der Anfahrt des Wagens das Genick brach. Duncan wurde dabei aus dem Auto gerissen und noch ein paar Meter mitgeschleift. Sie war auf der Stelle tot. Ihre Lebensgeschichte wurde 1968 in dem Streifen „Isadora“ mit Vanessa Redgrave in der Hauptrolle verfilmt." Weiter
Über berühmte Ballettänzetinnen in: Königinnen des Tanzes