24. März 2010

Die Zärtlichkeit des schmalen Mondes

* * *
Das Bett ist wie ein Grab.
Steh auf, nicht schlafen,
Nicht aufgeben.
Du musst das Leben atmen,
Nicht aufgeben.
Das Bett ist Grab, das Menschen tragen.

Das letzte Mal die Sonne sehen,
Steh auf, nicht schlafen, Augen auf.
Das erste Mal die Sonne sehen.
Sie lieben lernen, Wärme fühlen.
Sollst lachen, nicht aufgeben.
Du bist ein Mensch und trägst dein Grab.



Die Zärtlichkeit des schmalen Mondes

Die Zärtlichkeit des schmalen Mondes,
Der dich beglückwünscht zu dem Tanz.
Die Kälte jener Schwärze bricht die Dämme.
Du stehst und bist unfähig für den Spaß,

Den jeder hat in dieser Nacht in diesen Welten.
Du drängst die Hände in die Höh'.
Willst nicht die Frau sein, nein, wieder Mädchen.
Du bist ein Mädchen und gesichtslos,
Du folgst der Liebe, bettelst, schmorst.



* * *
Ich liebe ihn, ich lass mich leiden,
Das Herz ist unermüdlich sanft.
Ich bring' ihm Liebe bei (und sterbe)
Zu jungen Mädchen, jungen Blumen,
Die keine Schmerzen lasten hab'n.

Er wird sie küssen, wird nun träumen,
Wann werden sie sich wiedertreff'n.
Sein Herz singt Arien für Aphrodite.
Ich werde ihn nie sehen, nicht mal wissen,
Wie warm der Händedruck sein wär'.



Verlauf eines Tages

Zum Frühstück gibt es neue Hoffnung,
Zum Mittagessen - neuen Brief.
Am Abend kommen Küsse, Liebe.
Nachts schläft nur Einsamkeit bei dir.

24. März 2010, Abend

[Bild von S.]

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