1. November 2007

L’Origine du monde

Heute erschien bei Welt online ein sehr interessanter Artikel über die in Grand Palais in Paris noch bis zum 28. Januar 2008 stattfindende Ausstellung "Courbet".

Wenn ich hier das Bild von Gustave Courbet (1819-1877) „Der Ursprung der Welt“ (L’Origine du monde) aus dem Jahre 1866 veröffentliche, dann wird es meine Art der direkt – verdeckten, offensichtlich - verschwommenen Erotik allerdings sprengen, daher verlinke ich es lediglich, und jeder kann es sich in Ruhe anschauen und darüber nachlesen.

Gustave Courbet malte die nackten Tatsachen

„Mitte des 19. Jahrhunderts war er der Provokateur mit dem Pinsel: So nackt und ungeschminkt wie Gustave Courbet hatte vorher niemand Frauen auf der Leinwand dargestellt. Eine große Ausstellung im Pariser Grand Palais feiert den Meister des Realismus.(…)

Ein Gigant. Ein Genie. Hier eine Welle, da ein Steinbruch, dort ein Stillleben, bisweilen auch eine Nackte. So wie man Gustave Courbet in den meisten Museen in limitierter Auswahl präsentiert bekommt, so wenig wird das Einzelwerk diesem zarten Kraftmenschen des Realismus gerecht.

Das Pariser Grand Palais präsentiert erstmals seit 30 Jahren in Frankreich dieses erstaunliche Werk mit 120 Bildern und Grafiken in seiner verblüffenden Breite. Und lädt, so wie einst Gustave Courbet zu seiner spektakulären Gegenausstellung zum Salon, in einen Staunen machenden "Pavillon des Realismus". (…)

Wollüstige Freundinnen beim Liebesspiel

Er malte freilich später noch einen anderen "Ursprung der Welt", so schamlos und dabei so delikat, dass sich, als dieses Bild eines weiblichen Torsos, der die Beine spreizt, erst vor 1995 aus dem Privatbesitz des Psychoanalytikers Jacques Lacan für das Orsay-Museum erworben wurde, immer noch Entrüstung breit machte.

"Die nackteste Nackte der Welt" wurde das pelzige Dreieck, einst die Bestellung eines orientalischen Erotomanen, genannt, an dem man so gar nicht vorbeischauen kann.

Im Grand Palais wurde es in eine rote Rotunde gehängt, dahinter rekeln sich wollüstig die beiden "Freundinnen" im Liebesspiel, gegenüber gibt es pornografische Stereofotografien hinter Gucklöchern zu sehen. (…)

"Mit meiner lachenden Grimasse, die ihr kennt, verberge ich im Inneren einen Kummer, eine Bitternis und eine Traurigkeit, die sich ins Herz gräbt wie ein Vampir." Courbet war ein Manipulator, aber auch ein Einzelgänger - künstlerisch, sozial, familiär."mehr


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