28. September 2007

The best cigarette

Billy Collins

The Best Cigarette
There are many that I miss
having sent my last one out a car window
sparking along the road one night, years ago.

The heralded one, of course:

after sex, the two glowing tips
now the lights of a single ship;
at the end of a long dinner
with more wine to come
and a smoke ring coasting into the chandelier;
or on a white beach,
holding one with fingers still wet from a swim.

How bittersweet these punctuations
of flame and gesture;
but the best were on those mornings
when I would have a little something going
in the typewriter,
the sun bright in the windows,
maybe some Berlioz on in the background.
I would go into the kitchen for coffee
and on the way back to the page,
curled in its roller,
I would light one up and feel
its dry rush mix with the dark taste of coffee.

Then I would be my own locomotive,
trailing behind me as I returned to work
little puffs of smoke,
indicators of progress,
signs of industry and thought,
the signal that told the nineteenth century
it was moving forward.
That was the best cigarette,
when I would steam into the study
full of vaporous hope
and stand there,
the big headlamp of my face
pointed down at all the words in parallel lines.

Billy Collins
Man machte es mir nicht so leicht, als man mir dieses Video zeigte. Nicht, weil ich eine Raucherin wäre, nein. Ich bin es nicht, ich bin es fast gewesen durch den Rauch der Anderen, der bestimmten Anderen, den ich einatmete... Es wurde schwer, da ich auf einmal fühlte, wie sehr ich diesen Geruch, vielleicht nur für einen Moment, spüren wollte. Es brauchte eine Weile, um den Wunsch hinter mir zu lassen. Ich bin fast verliebt in die Stimme dieses Autors. Bin ich es wirklich? Weiß ich überhaupt, was Verliebtsein bedeutet? Liebe? Vielleicht... Vielleicht nicht. Werde ich es je erkennen? Vielleicht bin ich erst auf dem Weg dahin, mich fallen zu lassen, auf dem Weg zu vielem, um es endlich zu begreifen und wieder zu spüren, um überhaupt zu spüren... Kann ich es noch überhaupt? Vielleicht werde ich es auch nie schaffen, weil es immer irgendwelche "wenn" und "aber" geben wird, die es unmöglich machen werden. Ich versuche diese bestimmten Gefühls-Worte in meinem wirklichen Leben viel weniger zu benutzen, um ihre Bedeutung nicht zu verlieren. Für mich. Damit sie nicht wie Rauch in der nächsten Sekunde verschwinden...

Ich fand einen vor kurzem erschienen Artikel über B. Collins, seine Kunst und die neue Entwicklung in der zeitgenössischen Lyrik:

"(...)Was immer man von seinem Werk hält, die filmische Umsetzung ist meisterhaft: Collins zeigt, wie attraktiv Lyrik inszeniert werden kann: unverstaubt, modern, als sprachmächtiger Gegenpart zur verrückten Bilderwelt unserer audiovisuellen Unterhaltungskultur.

Das Talent des Dichters, Bilder zu assoziieren, ist sogar dem Algorithmus überlegen, der bei YouTube automatisch Videos gruppiert. Wie Robert Gernhardt scheut Collins vor leichten Themen nicht zurück: Mit "The Best Cigarette" bringt er etwa die Schönheit des Zigarettenrauchens eindrucksvoll auf den Begriff.


Die goldenen Punkte der postkoitalen Zigaretten werden zu einem Schiff auf dem nächtlichen Ozean, ein Frauengesicht taucht im Nikotinnebel auf - die bewusstseinserweiternde Droge öffnet Pforten der Wahrnehmung: Tabak als Treibstoff, der Dichter als qualmende Lokomotive.(...)"
weiter lesen

In dem oben genannten Artikel kann man sich weitere Gedichte ansehen, anhören, sie in sich durchdringen lassen, "Budapest" oder "Forgetfullness". Mehr von der Action-Poesie von B. Collins:
Mehr über den Rauch ist in diesem Blog auch hier und hier zu lesen.

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