11. Februar 2017

Non-Anständig °7

In der Wiederholung des Lebens findet das wortlose Abspielen einer alten, schreienden Schallplatte statt. Der Schmerz kratzt in mir alles aus, auch wenn die Nadel fehlt.

* * *
Mit meinem Glück hab' nie geschlafen,
Der wirre Schmerz hat hart gefickt.
Ich will die Sprache wieder finden,
In welcher mich geborgen fühle,
Ohne ein Wort, ein Wort an dich.

11. Februar 2017


"You can't save me"

Die Leben des Vaters

Diese Jugendlichen in Kapuzenpullis haben ziemliche Tränen bei mir hervorgerufen. Im Abgeordnetenhaus in Berlin. Als sie den Schmerz meines 20-jährigen Vaters mit ihrer Hingabe spielten.

5. Februar 2017

Mad


What remains

Kurt Tucholsky "AUS!"
Einmal müssen zwei auseinandergehn;
einmal will einer den andern nicht mehr verstehn—
einmal gabelt sich jeder Weg – und jeder geht allein –
wer ist daran schuld?
Es gibt keine Schuld. Es gibt nur den Ablauf der Zeit.
Solche Straßen schneiden sich in der Unendlichkeit.
Jeder trägt den andern mit sich herum –
etwas bleibt immer zurück.
Einmal hat es euch zusammengespült,
ihr habt euch erhitzt, seid zusammengeschmolzen, und dann erkühlt –
Ihr wart euer Kind. Jede Hälfte sinkt nun herab -:
ein neuer Mensch.
Jeder geht seinem Schicksal zu.
Leben ist Wandlung. Jedes Ich sucht ein Du.
Jeder sucht seine Zukunft. Und geht mit stockendem Fuß,
vorwärtsgerissen vom Willen, ohne Erklärung und Gruß
in ein fernes Land. 

Hundreds "What Remains" (Penwood Heavy Handed Remix)