24. April 2012

Erlaub mir, dich zu wünschen


* * *
Ein stilles Geheimnis die Sehnsucht trägt,
Ein langes Erwarten der Träume.
Sein Auge streichelt mein Bild und er selbst?
Er möchte Vernunft nicht enttäuschen.

Verlasse dein Haus des Erstarens und geh.
Komm näher, ich bitte, Geliebter.
Welch Strenge wird Herz mein noch treffen,
Welch Prüfung wurde mir und wofür auferlegt?
Ich bin doch die Zarte, die Schwache.

Ann, 24. April 2012


Heute machte ich eine Neuentdeckung für mich, vielleicht sogar passend zum gestrigen Tag, der meiner war...  Eine russische Sängerin, die die Großen der russischen Poesie, aber auch ihre eigenen Gedichte, mich bis in das letzte Stück der Seele berührend, vertont. Wie schade, dass keine Übersetzung ihrer eigenen Gedichte zu finden war. [Unten ist mein schneller Versuch, eines ihrer Lieder zu übersetzen, damit sie auch den deutschen Bewunderern hörbar sein wird]

Elena Frolowa "Wenn ich vom Leben müde sein werde..." 


"Wenn ich vom Leben müde sein werde..."

(Russischer Text und Musik von Elena Frolowa)
Übersetzung: Ann

Wenn ich vom Leben müde sein werde,
Wenn ich vom Singen müde sein werde,
Binde mich an dich fest,
Um mein Herz zu wärmen.

Wenn ich vom Singen müde sein werde,
Wenn ich nicht mehr fliegen können werde,
Um nicht dumm zu sterben,
Erlaub mir, mich nach dir zu sehnen.

Erlaub mir, dich zu lieben,
Erlaub mir, dich zu bedauern,
Wenn ich vom Singen müde sein werde,
Wenn ich vom Schwimmen müde sein werde

Zu einem unbekannten Land,
Zu  unsichtbaren Ufern.
Erlaub mir, meine Liebe,
An deine Lippen gespült zu sein.

Mich in deinen Flügel zu drücken.
Nicht weinen und mich nicht beeilen.
Damit meine Sonne steigt
In deiner Seele Weiten.

20. April 2012

Tanze mit mir


Bild: Léon Samoilovitch Bakst "Model" [via Wikimedia Commons]


Eddy Beuth  (ca. 1882/84 - Todesdatum unbekannt)
Tanze mit mir!  
Komm, tanze mit mir! In den Flackerschein
meiner wilden Wünsche hüll ich Dich ein.
Die Geigen locken so süß, so leis,
ich bin so jung und ich bin so heiß
und ich schenke Dir in der einen Nacht,
was Deine Sehnsucht nie sterben macht.
Tanze mit mir!

Und lache mit mir und gieb mir Wein!

In mein goldnes Märchenhaar spinn ich Dich ein.
Ich bin so bleich - nun küsse mich rot,
küß meine wühlende Sehnsucht tot,
die in mir aufschluchzt mit zitterndem Laut.
- Der, den ich liebe, - der küßt seine Braut.
[Quelle]