16. November 2013

Der Himmel wurde angezündet

Der Himmel wurde angezündet.
Weißt du, wie Sommer darin riecht?
Nach frischem, nassem Haar von dir,
Nach grüner Sonne aus den Feldern.
Gewälzt in den Gerüchen einer Weide,
Suchst du die Nähe meiner Brüste,
Trägst du die Sinne wie das Brandmal.
Du fühlst sie, atmest, bist in mir.


27. Juli - 29. Oktober 2013



So fing ein warmer Abend an, der erste literarische Salon in Essen wurde am 10. November '13 eröffnet, liebevoll eingeleitet von der Gastgeberin Renate Jacobs. Dichterlesung im eigenen Wohnzimmer, als solche wurde es in der WAZ angekündigt (darüber lesen). Wir lasen Gedichte, ja, nach Auschwitz kann es sie geben, trotz Adorno, philosophierten. Der großartige Michael Starcke, dessen Weisheit und solche Leichtigkeit der Worte mich immer sprachlos neben ihm lassen, und ich, begleitet von einer zarten Gitarre unter den Fingern von Peter-Rainer Überbacher. Das größte Erlebnis für mich, die ihre Erfahrungen in den Auftritten erst sammelt, war, dass ich diesmal die Welt um mich vergessen und lassen konnte und mit der Lyrik buchstäblich zerschmolz. Ich gab mich hin. Das Schönste dabei war, dass die Zuhörer diese Hingabe fühlen konnten und es mich auch spüren liessen, unter ihnen auch zwei Dichterinnen. Seit diesem Augenblick verstand ich, dass mein Leben unzertrennlich mit der Poesie sein wird und sie mein Halt ist. Ich danke all diesen Menschen, die kamen, um uns, um mich zu hören, zu sehen, unendlich.

Als meine Dichterfreundin Elina mich nach der Lesung zum Bahnhof brachte, sagte sie mir zum Abschied eine Phrase des berühmten russischen Dichters und Liedermachers Wladimir Wysockij: "Поэты ходят пятками по лезвию ножа и режут в кровь свои босые души". "Die Poeten betreten barfuß des Messers Schneide und schneiden blutig ihre bloßfüßigen Seelen".  

(Bilder zum Vergrößern bitte anklicken) 



Gitarrist Peter-Rainer Überbacher, die wunderbaren Gastgeber Renate und Jörn Jacobs, Eure treue Lyrikerin und der bewundernswerte Dichter Michael Starcke. 



Lyrikerin in ihrem Element...
Die eine Hälfte der Gäste lauscht schon, die andere findet noch den Platz, um sich in den Worten zu verlieren.



Michael Starcke widmet sein Gedicht den Gastgebern des ersten Essener literarischen Salons.

Der Himmel wurde angezündet und das trockene Blatt Herbst verschwand in einem nie da gewesenen Luftzug hinter einem brennenden Papierflugzeug. Mein Kopf ist woanders...
 



Danke an meine Muse für vieles, was du für mich bist... 

3 Kommentare:

m.l hat gesagt…

Hallo Ann,
ich weiß nicht, wie dich kontaktieren, deswegen versuche ich es nun mal so: begeistert und angeregt von deiner Poesie, verfolge ich deinen Blogg nun schon des längeren. Hast du vielleicht Interesse dein Geschriebenes mal abzudrucken - in einer Zeitschrift? Kontaktiere mich doch gerne, dann können wir das Weitere besprechen,
lieben Gruß, M.

Ann hat gesagt…

Hallo M.,
vielen Dank für deine Worte, das freut mich, ist unerwartet und unerwartet schön zu hören. Um welche Zeitschrift handelt es sich? Ganz neugierig und schöne Grüße
Ann

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.