8. Juli 2013

Ich habe eine Erdbeere geküsst

... als die Sehnsucht unerträglich wurde.


Von A zu Z 

Bin verwirrt in Sommerlüften, 
Süchtig nachts nach deinem Duft. 
Möchte neben dir verschlafen. 
Deine sein, nur dir die Flucht… 

29. Juni 2013, nachts


Ein leiser, poetischer und doch so ehrlicher, wahrhafter Artikel über das Schicksal Russlands "Поэт и царь. Две России" hat mich berührt, sehr nah berührt. Völlig überraschend waren auch meine quälenden Gedanken darin zu finden, geschweige denn der Poet Brodsky. Wer des Russischen mächtig ist, kann sich einlesen und wie ich danach noch Tage lang vielleicht unter Eindruck leben. Für alle Anderen ist die englische Übersetzung "Poets and Czars: From Pushkin to Putin: the sad tale of democracy in Russia" auf jeden Fall zu empfehlen.
Danke dir dafür...


Rubinstein spielt Chopin im großen Saal des Moskauer Konservatoriums


Gestern hat die in Kiew geborene und in Berlin lebende Katja Petrowskaja den Ingeborg-Bachmann-Preis erhalten. Außer, dass Bachmann eine der Lieblingsdichterinnen ist, die mir nah am Herzen und im Empfinden sind, hat mich die Preisträgerin unglaublich erschüttert. "Vielleicht Esther". Sie erzählt darin über ihre jüdische Urgroßmutter, die 1941 in Kiew zurückgelassen werden musste. Völlig ergreifend, anders erzählt sie das, dass ich stumm war und ihr nur zuhörte. Ich weinte. Meine eigene Familiengeschichte hat außerdem mit dieser Erzählung auch sehr viel zu tun. Denn diejenige, deren Vornamen ich trage, hat das Schicksal der anderen Juden im September 1941 in Babij Jar geteilt...
Letztes Jahr war Olga Martynova die Preisträgerin (hier darüber erzählt), dieses Jahr Petrowskaja. Ein bezauberndes Videportrait von Katja Petrowskaja und die Lesung selbst kann man sich hier anhören und anschauen.

Was ich bei der Preisträgerin noch gesehen habe. Sie ist völlig ungeschützt aufgetreten, mit dem nackten Herzen. Das bin ich doch auch. Das hat mich umso mehr wahrscheinlich zu Tränen gebracht. 

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