4. November 2012

Finde mich

Finde mich

Finde mich unter den Gesichtern.
Ich trage keine Maske 
Und habe wieder Mantel an.
Der Herbst - Verstoßener von allen,
Er kam und deckte meine Schulter ab.

Ich schreibe, finde mich, lass mich nicht sterben
Unter der Kälte jenen, die mich grüßt.
Nimm mich hier weg, nimm mich den Andren.
Nimm mich in deine Arme, bitte, Herbst.

Ruf mich, sag mir doch meinen Namen,
Bleibe nicht stumm, ich bitte, Herbst.
Nimm mich zu dir, nimm mich in deine Arme,
Lass Blumen dich beschmücken,
Fast langsam, leise um dein Herz.

04. November 2012


Ich bin aufgetreten, eben, zwei Male. Bin aus mir rausgekommen, rausgeflogen war die Seele, verlor völlig die Angst vor dem Publikum und habe ein Meer mit meinen Worten erschaffen. Nein, keines zum Ertrinken, zum Schwimmen, zum  Leben, zum Schwimmen zur Heimat, dahin, wo man auf dich warten könnte. Und ich kann doch gar nicht schwimmen, aber an jenen Abenden flog ich über dem Meer. Wie ein Vogel, einer seltenen, ausgestorbenen Art. Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt. Wieder zu Hause angekommen, was erwartete mich da... Ein Blatt Papier und mein Herz. Und das Herz durfte klingen, durfte leben.

Die erste Literaturkritik ist erschienen. Noch weiß ich nicht, ob ich mich darüber freuen kann... Sie ist gewiss schön... Ja, das ist sie... Aber... Lest doch selbst, was soll ich noch sagen.

Ein Bild aus der Lesung, Oktober 2012:


Musik. Sie dringt in mein Inneres, irgendwohin, wo man aufhört zu sein. Heute ist sie von Piazzolla, den ich lange gemieden hatte. Es ist aber wunderschöne, alles mitnehmende Musik. Hört sie euch an, hört.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, ich wäre von dieser Kritik etwas enttäuscht weil ich mich nicht verstanden fühlen würde. Ich habe Deine Gedichte und die Auswahl Deiner anderen Texte immer anders empfunden. Viel positiver!
Es geht doch nicht um die dumpfe Akzeptanz von Leere! Das empfände ich nur trostlos. Für mich zeigen Deine Texte die Vielschichtigkeit von Gefühlen, Empfindungsfähigkeit, Melancholie und vor allem aber einen großen Sinn für Schönheit. Schönheit der Seele und der Natur gleichermaßen. Aus diesem Sinn für Schönheit entsteht die Hoffnung!
Ich verstehe Deine Lyrik mehr in dem Sinne des Sängers Pohlmann: "Musik macht, daß es doppelt so weh tut - Musik macht, daß es nicht mehr schmerzt." oder wie Büchners Lenz feststellt, daß der Schmerz schien ihm das Bewußtsein wiedergibt.
Deine Lyrik belebt mich eher wie Wechselduschen bei einer Kneipp-Kur. Man verharrt nicht im Trübsinn, durch das Eintauchen in die Gefühle und die anmutige und sinnliche Beschreibung fühle ich mich so belebt, daß ich mir das Leben, wo es doch so bunt sein könnte, nicht entgehen lassen will.
Liebe Grüße
Iris

Ann hat gesagt…

Ich danke dir, liebe Iris, danke dir vom ganzen Herzen. Man schreibt also nicht umsonst. Es kommt also an! Mehr braucht man nicht. Ja, ich war von Kritik enttäuscht, da sie mich reduziert hatte. Aber da es meine erste überhaupt ist, stand ich da und wusste nicht, was soll ich denn dazu denken. Bin ich denn für immer verdammt, von niemandem versttanden zu werden. Sieht man denn nicht, was ich schreibe? Und du hast es wunderbar beschrieben. Alles. Danke dir, das du meine Worte und vor allem dazwischen fühlst. Ich werde schreiben!
Ann