19. Juli 2011

3,5 Schritte Freiheit

Von den Dingen des Lebens sprechen. Vielleicht sollte man lieber schweigen, aber das tut man doch schon, Tag für Tag. Nachts wird geträumt, ... hätte man wünschen können, aber die Leere wird bloß gegönnt und ein Löffel, mit dem man gegen die ausgetrunkenen Büchsen schlägt. Schweigen.

Wie breit kann die Freiheit sein? Sie ist exakt dreieinhalb Schritte breit.

Die Breite eines Schrankes, in dem ich wohne. Ein Bücherschrank mit der Sicht aufs Meer. Unleugbar ein Gefängnis? Wenn man mich darin unter Bedingung einschließen würde, mich nicht freizulassen, eher etwas geschrieben wird, würde ich gegen Morgen erschöpft und erstickt da liegen. Denn das Meer ist hinter dem Glas und nur zum Träumen da, doch nicht zum Spüren. Das würde Einigen sogar gefallen: Sie ist an ihrem Leben erstickt. Die Dinge des Lebens wurden ver- und abgebrochen. Man macht einen feinen Schnitt, sagt denjenigen überkluge Worte und cut, nichts von den Lasten ist da. Die und jenigen bleiben hinter dem Glas, hinter dem Vorhang, fast dem Eisernen, denn er wird nie die Kraft haben, wieder hochzukommen. So leicht ist es im Nachhinein darzustellen, aber was geschieht denn im Inneren, bis man dazu bereit ist, das Schweigen, die Gleichgültigkeit und die ewige Einsamkeit fallen zu lassen, auch lästige, auffressende Freundschaften und Gespräche; und so steht man da, wieder am Anfang, an einer erbauten Kreuzung und hat Angst, wie ein wildes Tier überfahren zu werden. Ein Bus könnte es übernehmen, aber er stoppt gerade neben mir und nimmt mich mit. Eine Reise wird es sein mit den Dingen des Lebens.

19. Juli 2011

Musik von Philippe Sarde aus dem Film "Les choses de la vie" ("Die Dinge des Lebens") 

10. Juli 2011

Reforming Islam

Ein sehr interessanter Artikel von Walid Shoebat:

The Problem With Reforming Islam

"The Real War
It’s a myth to think that there is a struggle between “moderate” and “extremist” Muslims going on in the Middle East; the war is between nationalists that love their national heritage and Muslim Universalists who attach themselves to Sharia. The use “moderate” implies that Islam can be moderated or is moderate. It’s not.

The problem is that we have not defined Islam’s views—that is—a war on capitalism, nationalism Jews/Israel/Zionism and Trinitarians. This is the core of Islam’s war throughout history. All four schools of Sunni Islamic thought: Hanafi, Hanbali, Shafii and Maliki espouse Islam as a political Universalist Jihadi movement. Ijtihad, the idea of freethinking is restricted and confined within the laws of Shariah.
(...)
The problem is the literal interpretation of the Quran. The solution according to Jasser is to introduce a un-literal interpretation. The fact is; we only have few choices. If Capitalism is considered an “extreme” solution to Communism then socialism is the answer. But is it? Can we promote an oxymoron—“communistic capitalism”?

When it comes to Islam what we need is “Oxyclean” and not an oxymoron. Reformation of Islam is impossible since no one with common sense could espouse to reform Communism or Nazism.  Can we change Islamic inheritance laws without defeating Islam first? Will we succeed in allowing a glass of wine and pork chop to be eaten in Mecca without first defeating Islam? Will Zuhdi allow a Christian boy to marry a Muslim girl or allow a non-Muslim marry his daughter?(...)" weiter lesen

(Danke für den Tip an W. Z.)

7. Juli 2011

Dein leises und nacktes Wort

Für F. P.

Zeige mir deine Worte – die leisen und nackten.
Ich schenke dir dafür mein teueres Herz.
Es trocknen die Straßen des nassen Erwartens
In Augen meinen, in Schiffen vom Meer.

Berühr meine Lippen mit heiliger Stille,
Wenn du dich an meiner Begierde zerschlägst.
Ich gebe dir Freiheit und mich mit dem Zischen
Des steigenden Atems, der sich von dir nährt.

07. Juli 2011


Süchtig nach diesem Lied...

The Kooks "Ooh La"

4. Juli 2011

Morgen


Heute ist das Grün sehr grün.
Und das Grau sehr grau.
Ein wenig Schwarz, und kein Weiß in der Stadt.
Heute ist der Verstörte sehr verstört.
Heute ist die Vergangenheit sehr vergangen.
Ein wenig Zukunft. Und keine Gegenwart in der Luft.
 
Und noch ist es nicht leicht zu atmen, und noch ist es nicht leicht
Gegen den durchtriebenen Wind zu denken.
Und es fällt gar nicht leicht zu warten.
Und der Sturm berührt die Augenwimpern,
und in tausend Stücke zerbricht jeder Augenblick.
Aber heute ist das Grün sehr grün

Aus dem Hebräischen von Elad Klein
[Lea Goldberg, La-mochorat, in: dies., Schirim (Gedichte), herausgegeben von Tuvia Rübner, Band 2, Bnei-Brak 2008, 278.]


Vor 100 Jahren wurde Lea Goldberg geboren - die Grande Dame der israelischen Literatur und Lyrik.

"Lea Goldberg ist die erste Intellektuelle in der israelischen Kultur. Die Dichterinnen vor ihr, die heißen: Rachel oder Elishewa, die haben nur einen Vornamen! Und sie war eine Frau, die in Europa studiert hat, die aus vielen Sprachen übersetzen konnte, sie war ne Intellektuelle und hat ganz schlicht geschrieben. Keine Neologismen, keine semantischen Überanstrengungen, sondern ganz schlicht und persönlich." weiter lesen