31. Dezember 2010

Nebenan ist das Schicksal

Einmal schrieb mir jemand, dass "die Neugierde nach sexuellen Experimenten im fleischlichen Sinne irgendwann gesättigt sei und zugegeben, so neugierig wie die Protagonisten bei Houellebecq man nicht gewesen sein müsse. Der Reiz liege ab dann vielleicht eher im Verbotenen, oder im ganz Fremden, oder in wahrer Liebe (?), vielleicht in Angst, so wie eben bei Chéreaus "Intimacy", oder Truffauts "Frau von nebenan"."

Erst Jahre später schaute ich mir die "Die Frau nebenan" an und verstand den Schreibenden umso mehr... Die Filmmusik von Georges Delerue verzauberte mich in das Verhängnis herein... und in die wahre Liebe...



"(...) Truffaut (1932-1984) erweist sich damit auch in seinem vorletzten Film als ein Meister der dezidierten Beobachtung weit verbreiteter Vorstellungen in der bürgerlichen Gesellschaft, wobei sich der Film irgendeiner Art von Analyse oder Antwort in der Inszenierung selbst verweigert. Truffaut ist Erzähler, einer der größten modernen Geschichtenerzähler des 20. Jahrhunderts. Er weigerte sich, die Nähe zu seinen Akteuren, der man sich kaum entziehen kann, dramaturgisch zu zerstören. Nein, wir sind Bernard und Mathilde ganz nah, hautnah. Und er zwingt uns, wenn wir uns auf die Geschichte des Films einlassen, diese quälende Nähe zu spüren." weiter lesen

Während der Dreharbeiten wurde die Hauptdarstellerin Ardant zur Muse und Lebensgefährtin von François Truffaut. „François hat mir eine ganz neue Sicht auf das Leben geschenkt – und damit mein Dasein als Frau und als Schauspielerin völlig auf den Kopf gestellt“, sagte sie später.

Das Interview mit Fanny Ardant zum Film "Die Frau nebenan":

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