12. Februar 2009

Sex ist sentimental

Aus dem Gespräch der SZ mit Michel Houellebecq zu der Verfilmung seines Romans "Die Möglichkeit einer Insel", wobei er auch Regie führte:

Sex ist senimental

"(...)SZ: Monsieur Houellebecq, immerzu werden Sie als der große Romantiker gesehen, der seine Sehnsucht mit Zynismus kaschiert. Ihr Film spart Romantik völlig aus, es gibt viele kühle Totalen und nur einen sehr langen Close-up-Blick, der so etwas wie Verliebtsein andeutet. Warum?

Michel Houellebecq: Ich wollte alle Sentimentalität vermeiden.

SZ: Ist Sex auch sentimental?

Houellebecq (schaut zu seiner Ehefrau hinüber): Oh, das denke ich schon. Es ist zumindest eine gute Möglichkeit, Sentimentalität zu leben.

SZ: Zeigen Sie deswegen keine Sexszenen?

Houellebecq: Wenn man Sex zeigt, gibt es immer ein Problem mit den Männern; die männlichen Genitalien sind einfach nicht schön. Ich habe schon einmal einen erotischen Kurzfilm gemacht, darin waren aber nur Frauen beim Sex zu sehen. Doch bei einem längeren Film nur vögelnde Frauen zu zeigen, ist ja langweilig. Sex lässt sich nicht verfilmen, darüber kann man höchstens schreiben. (...)" weiter lesen


1 Kommentar:

Daniel Drungels hat gesagt…

Der Typ ist brillant. Bei jedem seiner Bücher verspüre ich nach 50 Seiten das dringende Bedürfis mich zu erschießen.