14. Januar 2009

Mondwandeln

Wenn ich der Müdigkeit wieder nicht nachgeben kann und sich die Augenlider nicht geschlossen halten wollen, wandere ich durch die Wohnung. Wandere, um dem kalt ersehnten Mond sein begehrtes Schlafopfer nicht zu bringen. In der Dämmerung suche ich nach den noch nicht gelesenen Büchern, wandle auf der Suche nach Zeilen, die mich beruhigend einschlafen lassen werden. In Erwartung des Findens der quälenden Antworten auf die Fragen aus der Vergangenheit, lausche ich der Stille und versinke in die Geschichten, Gedichte, die bereits mehrere Jahrzehnte oder Hunderte zurück liegen, und die ich selbst bereits auch durchleb(t)e.
Die Suche nach dem "Gestern" endet immer in dem triumphierenden Aufgehen der Sonne. Sie kitzelt meine Wange, aber das kann ich nicht mehr spüren. Denn das aufgeschlagene Buch bleibt morgens neben dem Bett leise im Schlaf fallend liegen. Welche neue Fragen aus dem "Morgen" warten auf mich nach dem Aufwachen?..


M83 "America"




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